Mittsommernacht bei Ikea - Lithageschichte

 


Bis zum Fest der Sommersonnenwende, auch Litha oder Mittsommer genannt, blieb nur wenig Zeit. Der Weißmagiezauberer Jürgen Waldbach und die drei Lichtwächterinnen, nämlich Kerstin Ziegler, Denise Ritter und Bärbel Sommer hatten vor, das Fest mit einer großen Gartenparty zu zelebrieren. Sie schauten sich zuerst im Garten um. Einen eleganten Tisch mit schönen Stühlen hatten sie schon. Jedoch war es nur für wenige Leute genug. Und sie wollten diesmal nämlich mehrere Eingeladene. Sie hatten vor, den ganzen Lichtwächterrat einzuladen und nebenbei noch einige Weißmagiezauberer, Engel und weiße Hexen. Sie wollten eigentlich eine noch größere Party schmeißen als diejenige bei der Hochzeit von Kerstin und Jürgen. Weiterhin, es wäre die erste magische Party gewesen, die außerhalb von Aanaor, ganz genau zu sagen in Wien organisiert wird. Jürgen und die Lichtwächterinnen hatten also die Idee, zu Ikea zu fahren, wo sie nach den passenden Möbeln suchen konnten, um eine gemütliche soziale Partyecke im Garten zu errichten. Besprochen, entschieden, gesagt, getan. Sekunden später saßen alle schon in Jürgens weißen Auto und waren auf dem Weg nach Ikea.


- Mädels, wollen wir während der Fahrt das Radio hören? - fragte Jürgen höflich.

- Ja, bitte, ich liebe es, Musik zu hören während längeren oder auch kürzeren Reisen! - antwortete Kerstin begeistert. - Denise? Bärbel? Was meint ihr? - fragte sie dann.

- Ebenfalls. - reagierte Bärbel lächelnd.

- Für mich ist es auch in Ordnung, ich mag es sehr. - sagte Denise auch.

- Gut, dann lass uns etwas Gutes hören! - rief Jürgen aus und schaltete das Radio ein. Dort wurde kurz von den Radiosprechern geplaudert, dann fing ein Lied an. Es war Mittsommernacht bei Ikea von Wise Guys.

- Wow, es hätte kein passenderes Lied geben können! - lachte Bärbel herzlich. Dann fing sie an, mitzusingen: - Ich hab mich lange auf diesen Tag vorbereitet... -

Denise setzte den Gesang fort: - Wurde vom privaten Trainer angeleitet... -

- Ich hab Marathon trainiert und wieder Kampfsportarten - schaltete sich auch Kerstin ein.

- Und ich darf behaupten, ich gehöre jetzt zu den Harten! - folgte Jürgen darauf. Alle lachten kurz, dann setzten es fort, das ganze Lied mitzusingen.

Am Ende des Lieds konnte keiner das eigene Kichern zurückhalten. Denise fiel etwas ein: - Hey, haben wir aber unser Portemonnaie mitgenommen, oder? Ich möchte ja nicht so blöd da stehen, wie die Protagonisten des Lieds... - während der letzten Worte lächelte sie.

- Keine Sorge, Jürgen und ich kümmern uns schon um das Finanzielle. - kam Kerstins beruhigende Antwort. - Nicht wahr, Schätzilein? - adressierte sie dann die Frage an ihren Mann.

- Ja klar, meine Traumfrau! - antwortete Jürgen.

Denise beruhigte sich. Bis zu Ikea fehlten noch wenige Kilometer. Die drei Lichtwächterinnen und der Weißmagiezauberer verbrachten die restliche Zeit plaudernd. Meistens war die Rede über das Berufsleben. Kerstin und Jürgen erzählten vom Kristallenladen, wo sie nach erholsamen Flitterwochen zurückkehrten, Bärbel berichtete über ihre neue Artikel-Idee und auch über ihr Vorhaben, nebenberuflich als Schwimmlehrerin während des Sommers zu arbeiten. Denise überlegte ebenfalls, neben der Arbeit an der Rezeption des Wiener Goethe Instituts einen Nebenjob zu starten als Gärtnerin oder Köchin.

Einmal angekommen, parkte Jürgen sein Auto. Zum Glück konnte er trotz der überfüllten Parkstelle (es war ja Sommerschlussverkauf) noch einen freien Platz finden. Danach stiegen alle aus und spazierten zum Möbelkaufhaus. Jürgen nahm mittlerweile einen Einkaufswagen, den er vor sich selbst schob. Kerstin setzte ihre Hand auf seine und sie schoben zusammen weiter, mit Bärbel und Denise an ihrer Seite. Als sie alle endlich eintraten, war der Kaufhaus schon voll. Normalerweise hatten alle Schwierigkeiten beim Ertragen der Masse, aber sie brauchten jetzt einige Sachen für die Partyecke. Und auch die schöne Ikea-Zimmer zu bewundern war ein Lieblingshobby von ihnen all. Geschweige dann vom schwedischen Café am ersten Stock, ideal für eine Mittags- oder Nachmittagspause!

Die drei Lichtwächterinnen und Jürgen wählten sorgfältig die Möbel, welche sie zur Partyecke brauchten, aber besichtigten nebenbei auch die schöne Zimmer. Drei Stunden später, um etwa 17 Uhr setzten sie sich alle im schwedischen Café zu einem leichten Frühabendessen. Jürgen ließ, dass die Frauen sich zum Tisch setzten, fragte sie, was sie wünschten, dann ging zu bestellen und zu zahlen. Mithilfe eines Esswagens brachte er die Speisen zum Tisch. Alle nahmen die eigene Speise zu sich. Jürgen ging, um die wieder-füllbare Tassen zu füllen. Danach teilte er sie aus und setzte sich endlich. Alle wünschten einander guten Appetit und fingen an, genussvoll und appetitlich zu essen. Während des Essens plauderten und lachten sie über vieles. Dann kam es auch zu ernsteren Themen. Jürgen erzählte über die Mission, an der seine Brüder Johann und Jochen zusammen mit Tante Miriel, der Engelfrau und zugleich Mentorin der Lichtwächterinnen teilnahmen. Denise, Bärbel und Kerstin hörten ihm fasziniert zu. Kaum jemand bemerkte den alten Mann mit Ikea-Schürze, der sich zum Tisch annäherte und in seinen Händen eine Flasche trug. Er räusperte sich, um die Aufmerksamkeit der kleinen Gruppe zu wecken. Jürgen, Kerstin, Denise und Bärbel schauten auf zu ihm.

- Grüß Gott, entschuldigen Sie mir, ich wollte gar nicht stören... - sagte er etwas unsicher. Jürgen und die Lichtwächterinnen erwiderten seine Begrüßung, dann schauten ihn erwartungsvoll an. Aber er schien sich kaum daran zu erinnern, warum er eigentlich da war. Schließlich sprach Kerstin: - Also? Was genau möchten Sie? -

- Ach ja... ich wollte Ihnen nur diese Flasche Obstsaft geben... Geschenk des Hauses... - reagierte der alte Mann. Dann setzte er die Flasche auf den Tisch und lief weg.

- Warten Sie! Wir hatten nicht einmal die Möglichkeit, uns für das Geschenk zu bedanken! - rief Kerstin, jedoch ungehört. Der alte Mann, wer auch er sein mag, war schon fort. Alle saßen mucksmäuschenstill. Jürgen nahm die Flasche und betrachtete sie neugierig. Midsommardrömsrus, stand darauf.

- Guckt mal! - sagte Jürgen und zeigte die Flasche auch den Lichtwächterinnen.

- Ziemlich komisch... - erwiderte Kerstin. - Midsommardrömsrus - las sie die Schrift ebenfalls. - Was mag das wohl bedeuten? - fragte sie perplex.

Bärbel, die mittlerweile nach dem Wort im Internet mithilfe ihres Handys gesucht hatte, berichtete: - Das heißt Traumrausch des Mittsommers in schwedischer Sprache! -

- Traumrausch des Mittsommers? - fragte Denise skeptisch und zog ihre Augenbrauen hoch. - Was ist das denn für ein Name und für ein Getränk? -

- Kein Tau... - sagten Kerstin und Bärbel im Chor. Jürgens Gesichtsausdruck wurde urplötzlich ernsthaft. - Ich weiß es auch nicht, aber das Beste wäre, vorsichtig zu sein. Der alte Mann kam mir ziemlich verdächtig vor, ich vertraue ihm keinesfalls. -

- Du bist sehr weise, mein Liebling, und hast auch Recht! - erwiderte Kerstin. - Ich habe auch ein komisches Gefühl über ihn. Wir sollten aufpassen. -

- Ich denke das Gleiche! - schaltete sich Bärbel ein.

- Und ich auch. Ich habe ein sehr unangenehmes Gefühl sowohl über den Alten als auch der Flasche bezüglich. Vielleicht mag es eben eine Übertreibung sein und vielleicht ist dieses Getränk tatsächlich nichts mehr als ein Obstsaft, ich würde jedoch vorsichtig sein... - sagte Denise.

- Gut. - reagierte Kerstin.

- Also, ich würde sagen, wir essen alles fertig, dann setzen wir den Einkauf fort und danach geht’s nach Hause. - schlug Jürgen vor.

- Tolle Idee, Schatzi! - rief Kerstin aus.

- Und wir lassen den Midsommardrömsrus selbstverständlich hier! - deklarierte Bärbel ernsthaft.

 

Sie aßen alles fertig, setzten den Einkauf fort, Kerstin und Jürgen bezahlten alles, dann fuhren alle nach Hause. Sie verbrachten den Rest des sommerlichen Abends mit der Errichtung ihrer neuen Partyecke im Garten.

 Später, als sie mit der Arbeit fertig wurden, bestellten sie alle Pizza und wählten einen guten Film aus der Videotheke. Einstimmig entschieden sie sich für Avatar 2 - Der Weg des Wassers. Etwa bei der Hälfte des Films war urplötzlich ein komisches Geräusch zu hören. Als hätte jemand ein Fenster eingebrochen. Bärbel hielt den Film mit einem Knopfdrücken an. Jürgen begann, Kerstin fester zu umarmen. Die drei Lichtwächterinnen und der Weißmagiezauberer schauten in die Richtung des Fensters ihres Wohnzimmers und konstatierten verblüfft, dass dieses gebrochen wurde. Weiterhin, ein von ihnen sehr bekanntes Objekt schwebte herein: die Flasche aus Ikea mit der Schrift Midsommardrömsrus darauf. Doch niemand, nicht einmal der verdächtige alte Mann war zu sehen. Wie konnte all der Wahnsinn überhaupt möglich sein???

- VERDAMMT! - rief Jürgen aus und sprang vom Sofa aus, gefolgt von Kerstin und den anderen zwei Lichtwächterinnen.

- Wir haben diese Flasche doch auf dem Tisch im schwedischen Ikea-Café gelassen! - rief Kerstin auch aus. - Dann wie zum Henker ist diese hierher gelandet??? - die Frage meinte sie natürlich rhetorisch.

- Bärbel, Denise, ihr geht am besten obenwärts in ein Zimmer. - verordnete Jürgen. - Kerstin, bleib hier und hilf mir bei der Besiegung dieser verfickter Flasche. -

- Okay. - erwiderte Kerstin. - Keine Sorge, es wird alles in Ordnung gehen. - sprach sie noch zu ihren Freundinnen. Bärbel nickte einverstanden, dann nahm sie Denise auf die Hand und führte sie obenwärts. Denise wurde mittlerweile total verblasst im Gesicht und konnte kaum etwas sagen. Erst einmal oben mit Bärbel angekommen traute sie sich, im Ohr ihrer Freundin etwas zu flüstern: - Wir müssen meine geheime Tasche herausholen... darin gibt es was sehr nützliches... -

Bärbel versicherte sie darüber, dass sie diese holen werden und die zwei Frauen versteckten sich zusammen in Denises Schlafzimmer.

Mittlerweile waren Kerstin und Jürgen tief mitten in einem Kampf mit der geheimnisvollen Flasche. - Kerstin, meine Weißmagie funktioniert sowieso nicht, versuche bitte mit deinem Feuerballtrick! Schnell! - rief Jürgen, nachdem die Flasche sich nach all seinen Weißmagieschlägen vom kaputten Zustand immer wieder zurückstellte. - In Ordnung, Jürgen! - erwiderte Kerstin und ließ vor sich einen großen Feuerball wachsen, welchen sie energisch und mit vollem Elan gegen die Flasche warf. Sie hoffte, dass damit die Flasche endlich verbrennt, jedoch errichtete sich diese danach wieder vom Nichts auf. - Scheiße! - rief Kerstin und versuchte es noch einmal. Dann noch ein weiteres Mal. Zahlreiche weitere Versuchen folgten darauf, jedoch war das Ergebnis immer dasselbe.

- Es reicht. Ich habe eine Idee! - rief Kerstin. - Jürgen, mach bitte eine Grabe im Garten! - befahl sie.

- Mache ich schon, kluge Idee! - erwiderte der Weißmagiezauberer und lief hinaus.

Kerstin sprang hoch und griff nach der Flasche, welche die dann fest in ihrer Hand hielt. Danach lief sie in den Garten, wo Jürgen mittlerweile fertig mit der Grabe wurde. Kerstin warf den Midsommardrömsrus hinein und Jürgen begann schnell die Grabe zu decken. Als er fertig wurde, holten beide tief Luft und warteten ein bisserl. Nachdem sie feststellten, dass die Gefahr tatsächlich vorbei war, gingen sie zurück ins Haus, riefen Denise und Bärbel und alle zusammen setzten sich auf dem Sofa zurück, um den Film fertig zu schauen. Jürgen reparierte auch das Wohnzimmerfenster mithilfe seiner Magie. Später gingen alle schlafen.

Abrupt wachten sie alle mitten in der normalerweise schönen und angenehmen Sommernacht auf. Die Ursache dafür: dasselbe Geräusch, das sie am Abend beim Filmschauen unterbrochen hatte. Nun diesmal wurde das Fenster des Schlafzimmers von Kerstin und Jürgen eingebrochen. Jedoch, als Bärbel und Denise das Geräusch hörten, liefen sie sofort dort, um darüber sicher zu sein, dass es ihren Freunden gut geht. Und auch um zusammen einen Plan zu entwerfen, wie sie die geheimnisvolle aggressive Flasche endlich mal besiegen.

- Das ist übrigens ziemlich lächerlich, dass wir ausgerechnet von einer Flasche angegriffen werden... -  bemerkte Bärbel sarkastisch, indem sie Wasserwellen in die Richtung der Flasche steuerte.

- Hast du vollkommen Recht! - reagierte Kerstin. Denise war die einzige, die kein Wort von sich gab.

- Okay, versuchen wir es, alle zusammen unsere Magie gegen den verdammten Midsommardrömsrus zu verwenden! - dirigierte Jürgen. - Vielleicht gelingt uns auf diese Weise uns davon zu befreien! - fügte er noch hinzu. Gesagt getan. Jedoch schien die Flasche stärker zu sein. Alle fielen bald erschöpft zum Boden. Urplötzlich war eine sinistre und düstere Musik zu hören. Ungefähr so, als wäre man Statist in einem Gruselfilm. Und dann sprach eine unheimliche, rauchige Stimme: - Gibt den Kampf auf, ihr habt schon lange verloren... seid brav und trinkt alles auf... ein bisschen Traumrausch schadet doch nie, insbesondere zu dieser schönen Sommerzeit... Hahaha! -

- Na geh bitte! Es reicht endlich! - rief Kerstin.

- Wer zum Henker sind Sie überhaupt? - fuhr Jürgen fort.

- Lassen Sie uns mit Ihren deppaten Gruseltricks in Ruhe!!! - schaltete sich auch Bärbel ein. Nur Denise blieb mucksmäuschenstill.

- Wer ich bin? Hahahaha, eine lachenerzeugend witzige Frage! - lachte die geheimnisvolle bösartige Stimme weiter. - Das werden Sie bald erfahren, sehr bald, darauf kann ich Ihnen mein Wort schwören! -

- Basta! - rief Kerstin resolut. - Entweder Sie zeigen sich sofort und dann verschwinden Sie aus unserem Haus für immer, oder wir rufen die Polizei! -

- Und die Polizei würde Ihnen glauben, dass Sie niemanden gesehen haben und nur eine Stimme hörten? - provozierte die Stimme weiter.

- Sie haben ja gerade meine Frau gehört und sie kennt keinen Scherz in solchen Sachen, verschwinden Sie also endlich aus unserem Haus, wer immer Sie auch sind!!!! - brüllte Jürgen. - Ach ja, und vergessen Sie den Midsommardrömsrus, dieses vollkommen nutzlose Zeug ebenfalls nicht! - fügte er noch wütend hinzu.

- Und warum soll ich auf fremden Befehlen hören? - fragte die Stimme frech.

- Entweder Sie gehen jetzt, oder ich werfe Sie und Ihre verdammte Flasche ins Feuer, ich mache gar kein Witz! - bedrohte Kerstin. Sie hatte schon genug vom ganzen Zirkus.

- HAHAHAHAHAHAHAHAHAHA!!!!!!!!!!! - lachte die bösartige Stimme und das Lachen klang wie ein Echo durch das ganze Haus. Zu diesem Punkt beschlossen die Lichtwächterinnen und der Weißmagiezauberer, dass es besser wäre, wegzulaufen. So taten sie also. Aber die Flasche flog nach ihnen, zwang sie zur Öffnung des eigenen Munds und die Flüssigkeit, welche schwarzer als eine Cola war, floss ununterbrochen hinein.


                                                                                        ***

 Zuerst erwachten Kerstin und Jürgen aus der provisorischen Ohnmacht. Dann auch Bärbel und Denise. - Schatz, geht es dir gut? - fragte Jürgen zärtlich.

- Ja. Ich glaube alles in Ordnung. - sagte Kerstin. - Bei dir? - fragte sie zurück.

- Gleichfalls. - antwortete Jürgen.

- Denise, Bärbel, bei euch ist ebenfalls alles paletti? - stellte Kerstin diesmal ihren Freundinnen die Frage.

- Größtenteils. - antwortete Bärbel.

- Denise, bei dir auch? - insistierte Kerstin. - Was ist mit dir, du hast uns ziemlich viel Angst gemacht, denn du hast in den letzten Ereignissen kaum etwas gesagt.. -

- Jetzt ist es etwas besser - erwiderte Denise. - Aber wo sind wir gelandet? Das ist ja nicht unser Haus... - bemerkte sie. Und sie hatte eigentlich nicht Unrecht. Denn: Jürgen, Kerstin, Denise und Bärbel befanden sich in einem großen, leeren, fensterlosen Raum, dessen Wände und sogar der Boden grau waren!

- Oida, das sieht genauso aus wie ein Wahnsinnraum! - rief Bärbel. - Die sind aber normalerweise weiß gefärbt. Wisst ihr, solche Räume, die als verrückte Foltermethode genutzt werden, und so weiter und so fort... -

- Ja, wir wissen es... aber woher weißt du darüber? - fragte Kerstin verblüfft zurück.

- Ich habe einmal einen Artikel darüber gelesen. - antwortete Bärbel.

- Moment mal, hast du Foltermethode gesagt? Wer hätte die Absicht, uns zu foltern? - überlegte Jürgen.

- Kein Tau. - antworteten Kerstin und Bärbel.

- Ich aber... ich hätte vielleicht einen Tipp... - sprach Denise mit schwacher Stimme. Kerstin und Bärbel zogen sich näher zu ihr und nahmen ihre Hand von beiden Seiten. Jürgen nahm Kerstins freie Hand.

- Wir hören dir zu. - ermutigte Bärbel ihre Freundin.

- Ganz genau. - erwiderte Kerstin. - Und wir beschützen dich. -

- Wir beschützen einander auf allen Fällen. - schaltete sich auch Jürgen ein.

- Danke. Also, die Sache ist... - begann Denise. - Seit dem Treffen mit dem alten Mann habe ich ein sehr komisches Gefühl über ihn... -

- Ich auch. - sagte Bärbel.

- Bei mir ist es auch der Fall. - reagierte Kerstin.

- Ich fühle dasselbe, wie ihr. - teilte Jürgen mit.

Bärbel fiel etwas ein: - Moment mal! Kerstin, erinnerst du dich an den Gestaltwandlern, die den Platz und das Leben deiner Assistentin und deines Ex genommen haben? -

- Ja. Das war gleichzeitig das hässlichste und das schönste Kapitel meines Lebens. Aber warum fragst du? Was ist mit ihnen? - klang Kerstins Antwort.

- Okay, was hattest du damals gefühlt, als du den beiden begegnet bist? Nachdem sie schon genommen wurden, weißt du. - Bärbel hatte scheinbar keine Absicht, die “Ermittlung” aufzugeben. Sie wusste, dass sie auf heiße Spur war.

- Hm. Du sagst etwas. - überlegte Kerstin. - Nämlich hatte ich bei den beiden die ganze Zeit ein komisches Gefühl. Dass etwas mit ihnen nicht stimmt. Ich spürte dann noch Unsicherheit und Unruhe. Sowie Mangel von Vertrauenswürdigkeit. -

- Danke für die ausführliche Antwort, liebe Kerstin. - sagte Bärbel.

- Gerne geschehen. - lächelte Kerstin. Aber bald verschwand das Lächeln von ihrem Gesicht, denn sie bemerkte, dass Denise verblasst wurde und so aussah als wäre sie kurz vor Ohnmacht. - Denise, was ist los? - fragte Kerstin besorgt.

- Ich fühlte das Gleiche beim alten Mann als du damals bei den erwähnten zwei Leuten... - antwortete Denise.

- Der alte Mann ist also ein Gestaltwandler. - zog Jürgen die Schlussfolgerung.

- Aha! - rief Kerstin scharf auf. - Jetzt ist alles klar! Das Ganze ist sein Werk! Die schwebende Flasche, die sowieso unzerstörbar ist, dieser Raum, alles! ALLES! -

- Bravo, Kerstin! - erklang plötzlich die geheimnisvolle böse Stimme wieder. Und dann materialisierte sich der alte Mann aus Ikea. Diesmal trug er aber keine Schürze.

Jürgen zog seine Frau und deren Freundinnen hinter sich, dann sprach zum Mann: - Wer auch Sie sind, wir haben Ihnen nichts geschadet. Bitte, lassen Sie uns raus. Wir tun Ihnen nichts. Und lassen Sie vor allem meine Frau und ihre Freundinnen in Ruhe. -

- Tut mir leid, damit kann ich Sie nicht bedienen! - lachte der Mann bösartig. - Sie werden hier ewig bleiben. Bis Sie in den Wahnsinn geraten und einander ermorden. Und das wird der absolute Spaß für mich! Hahahahaha! - und mit diesen Worten verschwand er wieder. Jürgen, Kerstin, Bärbel und Denise blieben da perplex. Jetzt bemerkten sie, dass es auch keine Türen im Raum gab...

- Du hast gut gesprochen, Jürgen. - sagte Kerstin leise und streichelte die Schulter ihres Geliebten.

- Danke. - erwiderte Jürgen.

- Und was machen wir jetzt? - fragte Bärbel. Die Frage konnte aber niemand beantworten.

- Hilfe! Bitte helft mir! - klang plötzlich eine neue, weibliche Stimme.

- Fangen wir etwa an, wahnsinnig zu werden? - fragte Jürgen.

- Nein, keine Sorge, Jürgenli, wir werden nicht wahnsinnig. Wir werden irgendwie den Weg, der uns von hier rausbringt, finden. Versprochen. - antwortete Kerstin objektiv.

- Bitte, helft mir! Ich halte es hier nicht mehr lange aus! - klang erneut die weibliche Stimme. - Bitte! Ich bin hier oben! -

Alle guckten obenwärts. Vom Plafond hing ein riesiger Käfig, der bisher unbemerkt blieb. Daraus klang die Stimme.

- Wir helfen dir sofort! - rief Kerstin ihr beruhigend zu. Sie versuchte, ihre Levitationskraft zu benutzten, aber es gelang ihr sowieso nicht. - Das ist nicht normal... - überlegte sie.

- Kerstin? Ist alles in Ordnung, Schatz? - fragte Jürgen.

- Wir sollten der Gefangenen helfen, die sich da oben befindet. Aber meine Levitationskraft funktioniert nicht. So kann ich nicht obenwärts zu ihr gehen. - erwiderte Kerstin. Jürgen versuchte mit seiner Kraft. Die funktionierte ebenfalls nicht. - Ich kann ebenfalls nicht levitieren... komisch... normalerweise geht es immer... - bemerkte er.

- Denise? Bärbel? Wie ist die Situation mit euch? - fragte Kerstin.

Ihre beide Freundinnen versuchten, ihre Levitationskräfte zu benutzen, aber das Ergebnis war das Gleiche, wie bei Kerstin und ihrem Ehemann.

- Helft mir bitte! Ich helfe euch auch! - klang vom Käfig.

- Wie? Wie hilfst du uns? Wer bist du? - fragte Bärbel.

- Ich bin Litha, die Göttin der Sommersonnenwende und wurde von diesem Trottel von Darkas hier eingesperrt... - klang die Antwort.

- Litha? Tatsächlich? - fragte Kerstin. - Kein Scherz? -

- Es ist alles wahr. - antwortete die Stimme. - Aber wenn ihr sicherer sein wollt, beobachtet eure Gefühle. Ich kenne übrigens Miriel. Und Winterya. Brigid. Ostara. Und noch vielen von den Guten. Von der Lichtseite. Bitte, helft mir. Ich helfe euch ebenfalls. -

Als ihnen bekannte Namen erwähnt wurden, wussten alle urplötzlich, dass das hier ernst war.

- Litha, ich, meine liebste Ehefrau Kerstin und ihre Freundinnen helfen dir. Nur wir haben ein einziges Problem: unsere Kräfte funktionieren hier sowieso nicht. - sagte Jürgen. - Weißt du wie wir diese zurückgewinnen? -

- Es ist alles Werk von diesem Trottel, von Darkas. Er hat meine Kräfte auch genommen. Aber, guckt mal in Denises geheime Tasche da. - antwortete Litha geheimnisvoll.

- Noch gut, Denise, ich wollte schon fragen, warum du diese nehmen wolltest! - lachte Bärbel herzhaft.

- Wegen meiner Intuition, der ich immer folge. - teilte Denise mit und öffnete ihre Geheimtasche. Dort befanden sich 42 Portionen Stärkeelixir.

- Wow! - riefen Jürgen, Kerstin und Bärbel wundernd auf. - Denise, sind das tatsächlich die Stärkeelixire, die wir damals vor Imbolc mit Miriel vorbereitet haben? - fragte Bärbel dann.

- Ja, tatsächlich! - lächelte Denise freundlich. Zum ersten Mal seit den ganzen wahnsinnlichen Ereignissen. - Los, trinken wir all das auf, um unsere Kraft zurück zu gewinnen! - befahl sie.

- Immer noch lieber Stärkeelixir als Midsommardrömsrus! - sagte Kerstin scherzhaft. Dann nahm jeder genau 7 Portionen Stärkeelixir für sich und trank es heftig. Danach wurde es ausprobiert ob die Kräfte tatsächlich zurückgekehrt waren. Es war der Fall, also Jürgen, Kerstin, Bärbel und Denise levitierten alle obenwärts zum Käfig. Jürgen hielt ihn mithilfe von Kerstin und Bärbel, während Denise mit ihrer Magie die Tür des Käfig öffnete und Litha daraus herausgeholfen hatte. Dann hielten alle Litha fest und schwebten zum Boden zurück. Kerstin und Bärbel servierten auch der Göttin 7 Portionen vom Stärkeelixir. Sie akzeptierte es.

- Gut, jetzt haben wir alle unsere Kräfte zurück. - konstatierte Bärbel.

- Genau. - erwiderte Denise.

- Zum Glück! - sagte Kerstin. - Litha, danke für deine Hilfe. - fügte sie noch hinzu.

- Sehr gerne. Ich bin auch dankbar für eure Hilfe. - lächelte die Göttin.

- Jetzt haben wir eine sehr wichtige Bitte an dich, liebe Litha. - begann Bärbel. - Erzähl uns bitte alles, was du von diesem Trottel, ähm, von Darkas weißt. -

- Selbstverständlich. Er ist also halb Dämon, halb Gestaltwandler... - fing Litha an zu erzählen. - Er ist nämlich der Halbbruder von Dakarius, der meine liebe Schwester Winterya damals gefangen hielt und den ihr erfolgreich besiegt und  eliminiert habt. -

- Hah! Schon beim ersten Hören seines Namens wusste ich, dass er etwas mit Dakarius zu tun haben könnte... Darkas, Dakarius... beide sind so ähnlich klingende Namen. - bemerkte Kerstin.

- Wichtiges ist jetzt, dass er alle 7 Stunden hier zurückkehrt, um Kontrolle zu machen... und auch schreckliche Dinge... - erzählte Litha weiter.

- Was für schreckliche Dinge ganz genau? - fragte Bärbel.

- Er will mich in den Wahnsinn treiben und dadurch zum Selbstmord führen. - antwortete Litha in dunklem Ton. - Er macht das, indem er, wenn er kommt, meine wildeste Ängste auf diese verdammte Wände projiziert und dabei so furchtbar lacht. -

- Das soll bald ein Ende haben! - deklarierte Jürgen. - Darkas kann uns keinesfalls entkommen, das garantieren wir dir, Litha. -

- Und wie hast du bisher diesen bösen Trick überlebt? - fragte Kerstin neugierig.

- Ganz einfach. Ich habe nicht reagiert. Sondern immer so getan als wäre ich schon tot. - klang Lithas Antwort. - Und ich schaute niemals auf die Wänden, sondern versteckte mein Gesicht in meine Hände. Und blieb so, bis er wegging. -

- Und woher wusstest du, dass er weg war? - stellte Bärbel die weitere Frage.

- Kinderleicht. Wenn es kein düsteres Lachen mehr gab, wusste ich, dass er fort war. - antwortete Litha.

- Und Darkas fiel immer in deiner Falle? - wunderte sich Denise.

- Ja. Er stand immer unter dem Käfig, konnte also nicht sehen, was ich in der Wirklichkeit da oben machte. - kam die Antwort der Göttin.

- Er spioniert also nicht... - überlegte Kerstin. - Und nimmt sich gar keine Mühe, sein Opfer tatsächlich zu kontrollieren. Cool. Ich habe schon einen Plan. -

Bis zum nächsten “Besuch” von Darkas blieb nur noch eine halbe Stunde. Kerstin erzählte schnell ihren Plan. Danach besetzten alle ihre Plätze. Sie haben sich auch über ein Geheimzeichen geeinigt. Bald ging es los.

Diesmal materialisierte sich Darkas nicht mehr als der alte Mann, sondern in seiner echten Gestalt: sein Körper bestand aus einer staubähnlicher Substanz, wie derjenige von allen Gestaltwandlern, während sein Kopf dämonisch war. Beinahe wie derjenige eines Teufels.

- Zum Teufel! - rief Kerstin höhnisch. - Du hast uns ja so viel Angst gemacht, Darkas! -

- Hahaha, so ist es gut! - lachte er bösartig. Jürgen begann unbemerkt eine starke Schutzschicht mit seiner weißen Magie rund um sich selbst, die Göttin und die Lichtwächterinnen zu zaubern.

- Was ist gut, Darkas? Diese ganze Verrücktheit von dir? - fragte Litha.

- Litha! Du lebst noch? Ich dachte, der Wahnsinnkino hat dich schon zum Selbstmord gebracht... und wie bist du eigentlich herausgekommen? - fragte der Dämon-Gestaltwandler mit kochender Wut.

- Geheimnisse sind Geheimnisse, du dummes Dämonchen! - erwiderte die Göttin.

Darkas schrie auf. - Jetzt belehre ich euch allen!!! Ihr verdient eine Lektion!!! -

Auf den Wänden begannen schreckliche Geschehnisse sich zu manifestieren. Jedoch, unter die Wirkung von Jürgen Waldbachs Schutzmagie hatte das kein Ergebnis bei ihm, der Lichtwächterinnen und bei Litha. Kein Wahnsinn und Selbstmordsehnsucht wurde bei ihnen erzeugt. Denise gab das Geheimzeichen: es war Zeit zu handeln!

Litha, Bärbel, Denise, Kerstin und Jürgen konzentrierten alle ihre magische Kräfte auf die schreckliche Projizierungen an die Wänden. Diese explodierten wie ein aktiver Vulkan. - NEEEEEEEEEEIIIIIIIIINNNNNNNNN!!!!!!! - rief Darkas voller Wut. Litha sang dabei ganz hypnotisch, wie eine Wassernixe der Mythologie. Dieser Gesang lockte den sinistren Gestaltwandler-Dämon dazu, in den Käfig zu gehen. Litha zögerte keine Sekunde: magisch schloss sie die Tür des Käfigs für immer. - Und jetzt, wir müssen mit unseren Kräften sowohl ihn als auch den Käfig explodieren! So wird er vernichtet und wir werden entkommen. - behauptete Litha danach. Gesagt getan: alle konzentrierten jetzt die eigene Magie auf den Käfig. - AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA!!!!!!!!!!!!!!! - war Darkas’ letzter schrei noch bevor der endgültigen Explosion zu hören.

                                                                                         ***

Abrupt öffneten sich Kerstins Augen. Sie lag auf den Boden des Hauses, das sie gemeinsam mit ihrem Mann und ihren Freundinnen teilte. Kerstin stöhnte. Sie fühlte sich, als hätte sie gerade einen Katzenjammer gehabt. Obwohl sie so gut wie nie Alkohol getrunken hatte. Durch den Fenster kamen die ersten Sonnenstrahlen. Es musste schon der nächste Morgen sein. Der Morgen der Sommersonnenwende!

- Kerstin! Schatz! Geht es dir gut? - fragte Jürgen. - Ich habe dich stöhnen gehört...-

- Ja, alles gut... ungefähr... - antwortete Kerstin. Jürgen war schon bei ihr und half sie sich aufzusetzen. Bärbel und Denise hatten ebenfalls Schwierigkeiten. Jürgen und Kerstin halfen zusammen sie auch.

- Ich fühle mich als hätte ich ein Katzenjammer oder sowas... - stöhnte Kerstin.

- Ich auch... - sagte Jürgen. - Obwohl ich niemals Alkohol zu mir nehme. Und ihr tut es, so gut ich euch kenne, ebenfalls nicht. -

- Hm. Komisch. Ich fühle mich ebenfalls als wäre ich betrunken... - erwiderte Bärbel.

- Gleichfalls. - kam Denises Antwort. - Woran erinnert ihr euch? - fragte sie dann. - Ja, danke, Denise. Es wäre eine gute Idee, das Geschehene zu rekonstruieren... - beobachtete Kerstin.

- Auf jeden Fall! - reagierte Bärbel. - Also, nach dem wir gestern von Ikea zurückgekommen sind, die Partyecke im Garten errichtet haben, und angefangen haben, den Film Avatar 2 - Der Weg des Wassers anzuschauen, sind einige komische Dinge geschehen... - begann sie mithilfe ihres fotografischen Gedächtnisses die Zusammenfassung.

- Stimmt! Da war urplötzlich diese Flasche mit der schwedischen Schrift... äh... Midsommardrömsrus in unserem Wohnzimmer. Die schwebte einfach herein und brachte damit das Fenster ein. Was eigentlich keinen Sinn hat. Wir haben diese ja in Ikea gelassen, oder? - fuhr Denise fort.

- Genau. Dann seid ihr zu meinem Befehl nach oben gerannt, während ich mithilfe von Kerstin gegen den Midsommardrömsrus kämpfte. - schaltete sich Jürgen auch ein.

- Jürgen und ich haben gemeinsam die Flasche nach einem sinnlosen und nirgendwo führenden Kampf einfach im Garten begraben. - setzte Kerstin fort. - Dann gab es endlich Ruhe! Ihr seid zurückgekehrt, wir haben den Film zum Ende geschaut. -

- Später sind wir ins Bett gegangen... - fasste Denise weiter zusammen.

- Und da haben die seltsame Ereignisse wieder angefangen - so Kerstin.

- Genau. Wir wachten abrupt wegen eines Geräusches auf. Es erinnerte uns an das Einbrechen eines Fensters... - so Jürgen.

- Die Flasche war wieder da. Einfach so aus dem Nichts. - sagte Kerstin.

- Wir rannten da, um euch zu helfen... - reagierten Denise und Bärbel.

- Wir haben alles versucht, aber nichts klappte richtig... - sagte Jürgen. - Die Flasche montierte sich selbst wieder auf. Dann gab es auch eine bösartige männliche Stimme, mit der wir redeten, ziemlich gewaltig... es wurde nur Unsinn geredet... das letzte vorauf ich mich erinnern kann, ist dass die Flasche sich selbst einfach in meinen Mund hineinschenkt... -

- Bei uns ebenfalls... - klangen die drei Lichtwächterinnen.

- Dann waren wir in einer Art Folterraum eingesperrt... - fuhr Jürgen fort.

- Keine Möbel, keine Fenster, keine Tür... - erwiderte Kerstin.

- Graue Wände und grauer Boden... - schaltete sich Bärbel ein.

- Wir haben herausgefunden, dass der alte Mann von Ikea ein Halbling war, halbweise Dämon, halbweise Gestaltwandler, sein Name war Darkas, er war der Halbbruder von Dakarius, den wir am Yule besiegt haben... - fügte Denise hinzu.

- Und von wem haben wir all das erfahren? - fragte Bärbel prüfend.

- Außer uns war noch Litha, die Göttin eingesperrt. Wir halfen ihr aus dem Käfig zu herauskommen, nachdem wir unsere magische Kräfte zurückgewonnen hatten... - antwortete Kerstin.

- Hm. Es könnte wohl auch ein Traum sein... - überlegte Jürgen.

- Aber es war ganz sicher keiner! - setzte sich Kerstin ein.

- Denn ich habe meine geheime Gürteltasche auch jetzt dabei, genau wie ich sie dort im Raum dabei hatte. Da drin hielt ich die Stärkeelixire, welche uns bei der Zurückgewinnung unserer Kräfte halfen. - sagte Denise.

- Stimmt. Und wir schlafen ja normalerweise auch nicht auf den Boden. - bemerkte Bärbel.

- Wir haben dann unsere Kräfte benutzt, um Darkas zu besiegen und zu entkommen. Er ist zusammen mit dem Käfig explodiert. Und der Folterraum explodierte auch. - fasste dann schließlich Kerstin zusammen.

Urplötzlich bemerkte Jürgen etwas am Boden: es war die geheimnisvolle Flasche. Der Midsommardrömsrus. Diesmal gab es aber davon keine Bewegung. Die Flasche lag da leblos. - Mädels, ich komme bald wieder, ich entsorge nur diese deppate Flasche. - sagte er und stürmte damit aus dem Haus.

Nach Jürgens Rückkehr wurde endlich die Organisation der bislang größten Gartenparty angefangen. Auch Miriel, Johann und Jochen kamen von ihrer Mission zurück. Es gab viele Gäste: Engel, Weißmagiezauberer, weiße Hexen, Feen, der ganze Lichtwächterrat, Göttinnen... sogar Litha war gekommen. Die Lichtwächterinnen und ihr Weißmagiezauberer waren froh, sie lebendig wiederzusehen. Es roch nach Tee, Süßigkeiten und Früchten,  Sommerfeuer loderten, die Luft war voller Magie. Ganz vollkommen für ein magisches Sommerritual...


                                                                            ENDE

 

 


                                                        Musikalische Inspirationsquelle:  



 

 

  

 

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