Dankbarkeitstagebuch: Wofür ich im November 2024 dankbar bin

 



Hallo, servus, habidere und hei (oder, mit dem neu erfundenen österreichisch-norwegischen Wortwitz, der sehr zu meinem neuen Roman passt: Habidere til dere), meine liebe Leserschaft! Oida, wie die Zeit läuft... auch der November ist zu Ende... Also, der richtige Moment ist da, den elften Eintrag meines Dankbarkeitstagebuchs zu veröffentlichen. Los geht's!


Dankbarkeitsfaktor Nummer Eins: Neue Ziele und Klarheit

In allem, was nicht so gut ist, könnten wir meistens auch was Gutes finden, so wird es behauptet. In meinem Fall stimmt es tatsächlich. Leider ging es im November mit der Online-Sprachschule nicht ganz so, wie ich es vorgestellt hatte. Also habe ich mich verabschiedet. Mittlerweile begann ich mein Traum übers Unterrichten loszulassen. Vielleicht ist was Anderes, das wirklich für mich ist. Wer weiß... auf jeden Fall bin ich dankbar für diese neuen Erkenntnisse. Momentan bin ich aktiv wieder auf Jobsuche. Hoffentlich finde ich etwas, das tatsächlich zu mir passt. Ideen und Planen habe ich schon, muss diese nur umsetzen. Auch neue Ziele sind in Sicht. Ich habe mich entschieden, ab nächsten September zur Uni zurückzukehren, um dort ein Master in Deutsch und zugleich ein Bachelor in Skandinavistik mit norwegischer Fachrichtung zu absolvieren. All das neben einem guten Job natürlich und wenn ich die Chance haben werde, auch an Erasmus teilzunehmen, werde ich diese selbstverständlich im Augenblick ergreifen. Danke, liebes Leben! Takk skal du ha! 😉


Dankbarkeitsfaktor Nummer Zwei: Die weiteren Termine vom Norwegischkurs (am 8., 15., 22. und 29. November)

Die Stimmung beim Norwegischkurs wurde im November mit jeder Woche noch besser, als im Oktober. Wir sind eine sehr gute, motivierte und entschlossene Gruppe, höchstwahrscheinlich werden wir den Kurs im neuen Jahr fortsetzen. Jeg gleder meg allerede til det. Also, ich kann es bereits kaum erwarten. 😊 Es bleibt nur noch ein Termin für dieses Jahr übrig: der 6. Dezember. Nikolaustag, hihihi! 😄Da werde ich übrigens versuchen, eine 15 Minuten lange Präsentation über meinen Roman und dessen Schauplatz (die norwegische Insel Sommarøy) zu halten. Natürlich auf Norwegisch. Selvfølgelig på norsk. Hoffentlich wird es gut gelingen. 

Übrigens, ich denke, die bisherigen Termine sind blitzschnell verlaufen... Wohin rennt bloß die Zeit??? Jeg vet ikke. Das heißt: Ich weiß nicht. Was ich aber mit voller Sicherheit weiß: diese Sprache ist sehr spannend zu lernen und ich habe bereits in diesem ersten Kurs sehr viel gelernt. Zum Beispiel: über den Beruf zu sprechen. Oder die Pronomen. Die bestimmten und unbestimmten Artikel und dazu noch die Pluralformen. Wichtige Konversationsformel (Begrüßung, Verabschiedung, usw.). Fragen zu stellen und zu beantworten. Zu sagen, wie viel Uhr es ist (Klokka er halv ni om kvelden. - Es ist 20:30 Uhr.). Dann was noch? Ach ja, das Datum. Na, das ist eine ganz interessante und neue Sache. Ich möchte zum Beispiel sagen, wann ich geboren bin, dann sage ich: Jeg er født (den) syvende i syvende to tusen. Genau, dieser ganze Satz heißt nämlich: Ich bin am 7. Juli 2000 geboren. Så kjempebra, ikke sant? Also, ich meine: So großartig, nicht wahr? 😉 

Im Kurs haben wir dann weitere wichtige und interessante Sachen gelernt. Zum Beispiel auch typische norwegische Ausdrücke, wie zum Beispiel: Gå på tur, aldri sur! Dieser Satz gefällt mir sehr und ich bin damit sehr einverstanden. Der bedeutet ganz genau, dass man wandern gehen sollte, um nie sauer zu werden. Klingt einfach schön, oder? 😉Seitdem nehme ich diesen Ratschlag sehr ernst und gehe immer wandern oder spazieren, wenn ich fühle, dass meine Laune nicht die beste ist. Und die Wanderung hilft tatsächlich dabei, diese zu verbessern. Apropos über das Wort tur, auf Norwegisch geht man wortwörtlich überallhin wandern, zum Beispiel auch wenn man im Geschäft einkaufen muss: Vi tar en tur til butikken. 

Inzwischen haben wir auch über typisch norwegische Traditionen gelernt. Einige davon sind tacofredag und pizzalørdag. Also, dass man generell freitags Taco und samstags Pizza isst. Es gibt aber auch lørdagsgodt für die Kleinsten. Das bedeutet, dass sie Süßigkeiten nur samstags essen dürfen. Cool, oder? Wenn wir schon beim Essen sind: es gibt kein "Guten Appetit" im Norwegischen. Nein. Man sagt: Håper det smaker. Also: Hoffe, dass es schmeckt. 😄 

Und wir haben auch ein bisschen (en bittelite) die Zukunftsformen und die Modalverben kennengelernt. Es gibt zwei Zunkunftsformen im Norwegischen. Eine ist die sichere, geplante Zukunft, die bestimmt so geschehen wird, da ich über sie völlige Kontrolle habe und die ist mit skal auszudrücken. (Jeg skal skrive alle kapitler av boka mi. - Ich werde alle Kapitel von meinem Buch schreiben. Das heißt: ich kontrolliere diesen Prozess, ich tue mein Bestes, um das wirklich zu schaffen, ich schreibe zum Beispiel in jeder freien Minute und so wird der Roman einfach fertig und bereit zum Lesen.). Die andere Zukunftsform ist die nicht so sichere. Hier geht es um etwas, was man sehr will, sich sehr danach sehnt oder längst schon davon träumt, aber es ist nicht sicher, dass es tatsächlich so wird, da man keine Kontrolle darüber hat. Also, äußere Umstände können den ganzen Prozess beeinflussen. Und diese Zukunftsform drückt man gleich mit zwei Verben aus: vil und å komme til å... (Jeg vil reise til Norge i andre måned neste årets. / Jeg kommer til å reise til Norge i andre måned neste årets. - Ich werde im Februar - also im zweiten Monat - des nächsten Jahres nach Norwegen reisen. So, ich möchte es sehr, aber es ist nicht sicher, dass es tatsächlich so sein wird. Weil ich z.B. nicht genug Geld habe, oder zwar habe ich es, aber ich kann mir nicht frei nehmen, ich habe andere Verpflichtungen, usw. Hauptsache ist, dass ich keine Kontrolle darüber habe.)

Ach ja, und die Modalverben: skal, vil, må, bør, kan. Über die ersten zwei habe ich bereits geschrieben. Die andere drei bedeuten ganz einfach in der Reihenfolge: müssen, sollen und können. Das ist ganz schon viel Gelerntes, oder? 😉😍

Ich bin einfach sehr dankbar, dass ich mich entschieden habe, den Kurs zu besuchen. Und sehr dankbar bin ich  auch für meine fantastische Lehrerin, die, obwohl sie Ungarin ist, über einen echten norwegischen Akzent verfügt (was manchmal sogar beim Sprechen in ungarischer Sprache zu hören ist) und sehr viel Erfahrung aus Norwegen hat (sie lebte dort vier Jahren lang). Diese Tatsachen über sie inspirierten mich dazu, dass  die Ermittlerin - eine echte Norwegerin - aus meinem Roman  auf sie basiert ist. Ach ja, warum gibt es in meinem Roman eine Ermittlerin? Nämlich verschwindet die Hauptfigur und das tut sie unter sehr komischen, für sie untypischen Umständen. Da wenden sich ihr Bruder und dessen Freundin an die Polizei und diese bestimmte Ermittlerin kommt, um ihnen zu helfen. Mehr verrate ich aber nicht. 😉


Dankbarkeitsfaktor Nummer Drei: Fortsetzung des literaturtherapeutischen Workshops

Mittlerweile setzte sich nicht nur der Norwegischkurs freitags, sondern auch donnerstags der literaturtherapeutische Workshop fort, den ich seit dem 31. Oktober besuche. Ich hatte weiteren Termine am 7., 14., 21. und 28. November. Wir wurden inzwischen etwas weniger, jedoch diejenigen, die blieben, waren immer motivierter. Ich mag diesen Workshop sehr, denn der ist die beste Therapie, die ich bisher hatte. Sehr interessant: am Anfang hatte ich Angst, über mich und bestimmte persönliche Angelegenheiten und Herausforderungen (ich benutze bewusst das Wort "Probleme" nicht) vor wildfremden Leuten zu reden, am Ende hat es sich aber ganz vorteilhaft und angenehm herausgestellt. Mir wurde klar, dass ich mit den meisten Gedanken und Sorgen nicht alleine bin. Auch deshalb fühlt es sich bereits wie eine sehr zusammenhaltende Gemeinschaft an. Ebenfalls von diesem Workshop bleibt nur noch ein Termin im Dezember (am 5.), und dann Schluss für dieses Jahr. Die gute Nachricht aber: im Frühling geht es damit weiter. Ich hoffe, dass wir auch dann inspirierende Übungen machen werden, wie jetzt. 😊

Und was alles haben wir bisher gemacht? Wir haben sehr viel miteinander gesprochen und uns zu den Aussagen voneinander irgendwie verbunden. Wir haben uns wichtige Tipps und Tricks gegeben. Wir haben Texte geschrieben, Gedichte gelesen, Collagen gebastelt, gezeichnet, usw. Es gab auch Bewegungsübungen und Musik. Eine davon hat mich sogar zu einer Szene meines Romans inspiriert. Einmal haben wir auch darüber in Gruppen gearbeitet, wie ein Labyrinth für uns am komfortabelsten wäre. All das gefiel mir und ich finde es einfach nur kjempehyggelig. Also furchtbar gemütlich. Oh ja, fast vergessen: an einer der Sitzungen schrieben wir sogar Briefe an die zukünftigen Versionen von uns selbst. Ich schrieb zum Beispiel meinem Ich aus dem Jahr 2031 und habe diejenige Lettie für ihre Ausdauer und früheren Entscheidungen gelohnt, aber ihr auch ganz viel Fragen über ihr aktuelles Leben gestellt. Ob das vielleicht wahr wird? Skal vi se... Also, mal schauen... 😉

Wieder fast vergessen, sehr wichtige Information: in der letzten Sitzung lasen wir ein Gedicht von Rupi Kaur, in dem es unter Anderem um solche Eigenschaften ging, die einem schon innerlich vorhanden sind, die man nirgendwo anders suchen soll. Eine Zeile des Gedicht hat mich ganz berührt, nämlich: Alles, was ich brauche, habe ich bereits in mir (hier habe ich die deutsche Übersetzung geteilt.). Genau an diesem Punkt habe ich eine intertextuelle Übereinstimmung zu einer Zeile aus einem Gedicht von mir bemerkt. Nämlich aus meinem Gedicht Von tief innen. Und jene Zeile lautet so: Alles, was ich brauch [...] kommt in mir auf, von tief innen. Sehr ähnliche Bedeutung, nicht wahr? 😉

Anbei möchte ich sehr gerne Fotos über unsere Collagen aus der Sitzung am 28. November teilen:







Dankbarkeitsfaktor Nummer Vier: Wanderung heute, am 30. November, von 10:30 bis 16:30 Uhr

Eigentlich hat mir meine Schwester vor ein paar Wochen die offizielle Werbung für diese Wanderung geschickt, die sie auf Instagram gesehen hatte. Da es sich um eine Wanderung der Studierenden aus dem Skandinavischen Lehrstuhl der Uni ELTE handelte, wo ich am September auch studieren will, habe ich mir vorgenommen, unbedingt dorthin zu gehen, um meine zukünftige Kommilitonen kennenzulernen. Zum Glück wurde es mir erlaubt. Gesagt, getan. Erinnert ihr euch? Gå på tur, aldri sur! Das ist ein weiterer Grund dafür, dass ich hingegangen bin. 😊

Ich bin einfach allen dankbar, dass ich an dieser Wanderung teilnehmen dürfte. Wir waren zu sechst: ein Doktoratsstudent, der auch als Lehrassistent arbeitet, von der dänischen Fachabteilung (er war der Organisator), dann ein BA-Student mit schwedischer Fachrichtung und drei BA-Studentinnen aus der norwegischer Fachrichtung. Ach ja, und ich, die ab nächsten September ebenfalls Norwegisch studieren will. Wir hatten eine gute Zeit zusammen. Wir haben sehr viel gelacht und geplaudert, wofür ich sehr dankbar bin und hoffe, dass wir uns mal wiedersehen. Manche der anwesenden Studenten sind Teil eines Chors, also wurde es auch manchmal gesungen. Ich wurde inzwischen darauf aufmerksam, wie sehr einander die skandinavischen Sprachen ähneln. Ich selbst habe manchmal Norwegisch gesprochen, konnte aber Einiges auch aus der dänischen und schwedischen Sprache mitnehmen. Und umgekehrt, auch die anderen konnten mich verstehen. Der Organisator hat sogar die dänische Version vom Disney-Lied Let it go gesungen. Irgendwie ein paar Wörter und auch die Melodie haben mir dabei geholfen, das Lied zu erkennen. Cool, oder? Ich hätte es nie gedacht, dass ich mal sowas ganz einfach herausfinde... Also, ganz viele sogenannte interskandinavische Konversationen wurden geführt. 😉

Die Wanderung selbst war manchmal bisschen holprig, wir hielten aber zusammen und halfen einander, wenn es nötig war. Oh, herregud, also meine Güte, ich habe vergessen, darüber zu erzählen, wohin wir eigentlich gewandert sind: nämlich zu den Wanderwegen von Nagy Szénás. Das liegt ganz genau außerhalb von Budapest, in der Nähe von Nagykovácsi, sowie in den Budaer Gebirgen. Am Ende sind wir einem großen Hügel - okay, es war fast ein Berg - hinaufgegangen. Wir haben während des ganzen Weges sehr viel fotografiert. Einmal oben angekommen ruhten wir uns ein bisschen aus, bewunderten das atemberaubend schöne (kjempevakkert) Panorama, danach gingen wir nach Nagykovácsi zurück, wo wir uns an einem Gasthaus anhielten, um uns gemütlich hinzusetzen, zu plaudern und etwas zu trinken. Ein weiterer Grund zu meiner Dankbarkeit ist der Fakt, dass ich mir hier ganz viele interessante Geschichten aus der Skandinavistik anhören durfte. Ebenfalls viele Insiderwitze und so. Apropos, jeder von uns machte mindestens einen blöden Wortwitz. Oh, und es gab zuckerfreie Limonade auch. Total passend, um eine gut gelungene Wanderung zu krönen. Nach dem Trinken fuhren wir zurück zum Széll Kálmán Platz, wo wir uns dann verabschiedeten und jeder den eigenen Weg bis nach Hause ging. 

Anbei folgen unsere Fotos: 



















Dankbarkeitstagebuch Nummer Fünf: jede Menge Inspiration zu meinem Roman und all die Schreibzeiten

Tja, im Leben einer Autorin ist das am wichtigsten. Wie gesagt, vom Workshop habe ich sehr viel Inspiration bekommen. Aber auch auf der Wanderung, von den anderen. Die Gesichte ist zwar grundsätzlich vorgeplant, jedoch kommen immer winzige Elementen dazu. Das ist immer gut, mehrere Ideen zu haben. Diese Geschichte schreibt sich selbst einfach. Zumindest, wenn ich mir wirklich die Mühe nehme, mich selbst am Schreibtisch zu setzen und anzufangen. Ich bin jedoch für jede Menge Zeit dankbar, die ich mit dem Schreiben verbracht habe, verbringe und verbringen werde. Mittlerweile habe ich mich bisschen mit ChatGPT angefreundet, das mir beim genauen Übersetzen ins Norwegische hilft. Aber keine Sorge: hinter dem Roman stehe immer noch ICH. Niemals werde ich zulassen, dass ChatGPT meine vorgeplante Werke verfasst. Eventuell, wenn ich mal keine Idee haben werde, frage ich vielleicht bei ihm danach... Kurz gefasst: ich bin so dankbar, kreativ zu sein, so viel schreiben zu können, in der Lage zu sein, eine neue Sprache dazulernen und hoffe sehr, dass euch das Resultat von all dem wirklich gefallen wird. Dieses Buch ist übrigens ein sogenanntes "3 in 1": Fantasy, Romantik und Krimi zugleich! 😉😊


Sodala, das war's dann mit dem November-Eintrag. Mal schauen, was im Dezember, im letzten Monat des Jahres 2024 kommt! Macht's gut und bis zum nächsten Artikel! Tschüsserl-Busserl! Ha det bra! 😘😘😘


P.S.: Nicht zu vergessen! Ikke å glemme! Morgen könnt ihr hier auf dem Blog bereits das erste Kapitel des Romans finden und lesen! 😊😉 Im Voraus vielen Dank dafür!















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