Die urleiwandste Zeit meines Lebens 2.0 - Hospitationswoche 1 beim Österreich Institut Bp. (28. August bis 1. September 2023)

 Servus, habidere, grüß euch!

Nach einem meistens ereignislosen Sommer bin ich wieder da. Erinnert ihr euch daran, dass ich vor einem Jahr ein Praktikum beim Österreich Institut Budapest absolviert habe, und die dort verbrachte Zeit als die urleiwandste Zeit meines Lebens betitelt hatte? Wenn ja, dann gibt's für euch gute Nachrichten: heuer am 28. August hab ich nämlich angefangen, dort zu hospitieren, d.h. ich werde gerade eingeschult, um später das Lehrerteam verstärken zu können. Und damit, meine Lieben, hat offiziell die sogenannte zweite Staffel der urleiwandsten Zeit meines Lebens angefangen. Anbei teile ich einen kleinen Bericht über meine erste Hospitationswoche. Los geht's!





Montag, 28. August 2023

Mein Wecker hat gerade geklingelt. 6 Uhr morgens. Oida, wart' amal, was für ein Tag ist es nämlich heute? Montag? Ja, richtig... und der 28. August des Jahres 2023 soll es bestimmt sein, net wahr? Ach ja! Das heißt nur eins: MEIN ERSTER HOSPITATIONSTAG BEIM ÖI BUDAPEST FÄNGT AN! ENDLICH! O, WELCH EINE FREUDE! 

Vielleicht mag es jetzt so klingen, wie eine Übertreibung, jedoch hab ich schon längst darauf gewartet. Ich bin also ganz schnell aufgestanden, hab mich angezogen, dann Kaffee getrunken (mindestens zwei Häferl  -  Tassen  -  aber jetzt erinnere ich mich daran net so genau), etwas zum Frühstück gegessen (wahrscheinlich Obst oder zuckerfreie Kekse), schließlich bin ich mit meinem Rucksack aus dem Haus gestürmt. Da ich nämlich in Csepel (Aussprache: Tschepel, das ist der 21. Bezirk von Budapest) wohne, und das Institut sich in der Innenstadt (ganz in der Nähe vom Opernhaus und der Basilika) befindet, dauert mein Weg ca. 1 Stunde und 30 oder 40 Minuten, je nach Ankunftszeit der unterschiedlichen Verkehrsmitteln. Ich hab den Bus Nr. 152 genommen, bin damit von meiner Straße bis zur Karácsony Sándor Straße gefahren, in der sich die Station des grünen Vorortzugs befindet. Mit dem Vorortzug hat dann mein Weg weiter nach Boráros Platz (der Name bedeutet übrigens Weinverkäufer) geführt, wo ich mich entschieden hab, zu Fuß bis zum Institut fortzusetzen. Gesagt getan: während ich mit meinen Kopfhörern Musik gehört hab, spazierte ich ganz locker zuerst die Ráday Straße entlang, die am Kalvinplatz endete, danach ging ich weiter auf der Museumringstraße, wo ich unter Anderem auch an meiner alten Uni vorbeispazieren durfte. Dann gelang ich zum Deák Ferenc Platz, davon zur Arany János Straße, schließlich bin ich in den Bajcsy-Zsilinszky Weg 31 angekommen. Der Aufzug hat leider nicht funktioniert, aber eigentlich war es mir egal, ein Spaziergang mehr oder weniger zählt eh nicht... Ich stieg die Treppen zum 2. Stock hinauf. Einmal vor der Tür stellte ich mein Handy samt Kopfhörer in meinen Rucksack, dann bin ich endlich reingegangen. Es war ungefähr 8:30, also ich hatte noch eine halbe Stunde bis zu meinem sogenannten Dienstbeginn (den Ausdruck hab ich von einem Kollegen gestohlen, hehehe 😀), der um 9 Uhr anfängt und bis 13:15 dauert und zwar Mo-Fr. 

Im Kursbüro hab ich dann die Kolleginnen und unsere Vorgesetzte begrüßt, danach noch a bisserl geplaudert, schließlich hab ich einen Computer aus dem Schrank genommen und ihn in einen freien Raum (nämlich in den Mozart-Raum) mitgeschleppt. Ach ja, i bin echt potschat (tollpatschig), weil ich mittlerweile vergessen hab zu erwähnen, dass es sich um einen Onlinekurs handelt, nur ich bin so fleißig und hochmotiviert, dass ich lieber jeden Tag brav zum Arbeitsplatz komme und von dort dabei bin... Also, passt auf, es geht weiter. Ich hab mich in den Zoom-Meeting (schönes deutsches Wort, apropos 😄) angemeldet, meine Kollegin begrüßt, bei der ich hospitiere (sie ist übrigens eine meiner Lieblingskolleginnen und i hab sie beim Theaterworkshop noch letzten Herbst kennengelernt), mit ihr a bisserl geredet, indem wir auf die Anmeldung der Teilnehmenden (im Weiteren: TN) gewartet haben. Der Kurs ist übrigens ein A2.1 Intensivkurs und dauert zwei Wochen lang, die erste Woche mache ich mit der schon erwähnten Kollegin, die zweite dann mit einer anderen. Und zwar läuft das Ganze online ab. Erinnert mich a bisserl an die Lockdown-Zeit, aber eh wurscht (egal)... Hauptsache, dass ich mitmachen darf! 😉 Soviel nun nebenbei als Randnotiz, ich erzähl jetzt weiter. Die TN haben sich dann angemeldet und es ging endlich los. Als Erstes haben wir natürlich ein Kennenlernspiel mit den 6 TN gespielt. Ich darf behaupten, dass meine Kollegin und ich wohl die Ehre haben, eine ganz interessante und kunterbunte Gruppe zu unterrichten. Nach dem Kennenlernen schauten wir uns nun die erste Lektion des Buches (Menschen A2.1) an, wobei es thematisch um die Familie und um Berufe ging (Mein Opa war auch schon Bäcker.), während auf grammatischer Ebene die TN sich mit Verben und ihren Perfekt - bzw. Präteritumform auseinandersetzten durften. Mithilfe von zahlreichen Aufgaben hat unsere Gruppe dann fleißig geübt. Mittlerweile hab ich etwas ganz genau beobachtet: eigentlich meinten die ganze Zeit manche TN, dass sie dies und das nicht wissen, aber beim Lösen der Übungen hat sich Gott sei Dank das Gegenteil herausgestellt... Meine Kollegin und ich tun  alles Mögliche, um sie zu motivieren, das ist ja sicher! 😉

Wir haben übrigens nicht nur ganz viele schriftliche Übungen gegeben, sondern auch hatten die TN zahlreiche Chancen, ihre Aussprache ebenfalls zu trainieren, indem sie in kleinen Gruppen (2-3 Leute mindestens) in sogenannten Break-Out-Rooms gesprochen haben. In den Pausen habe ich mich meistens etwas bewegt, den Raum gelüftet und a kleines Stückerl Essen zu mir genommen, bzw. ausreichend Wasser getrunken (Verantwortung auf die eigene Gesundheit zu nehmen finde ich ganz schön wichtig, wenn man anderen Leuten hoffentlich als Vorbild dienen soll). Wir haben übrigens während der ganzen Hospitationszeit eine große 15-Minuten-Pause und zwei kleineren, je 5 Minuten lang. Die Zeit ist ganz schnell, quasi in einem Augenblick verflogen und zwar mit viel Spaß und in leiwander Stimmung (aber wieso so schnell? Es sind doch 4 Stunden... Oida, wie die Zeit fliegt!). Sogar ich  -  diplomierte Germanistin und zugleich ÖSD C2 Prüfungsabsolventin  -  hab etwas Neues gelernt, nämlich die Redewendung Geh doch dorthin, wo der Pfeffer wächst!, und die finde ich einfach saugeil! Leiwand! Bonfortionös! Mal sehen, ob die in einer nächsten Kurzgeschichte oder in einem Roman auftaucht, eins ist schon sicher: auch Fräulein Lettie lernt dazu! 😃 

Die erwähnte Redewendung haben wir übrigens in einem Lerndialog gehört, in dem ein Opa seinen Enkelkindern über seine Familie - und vor allem über einen gewissen Onkel Willi  -  erzählt. Die Geschichte ist ungefähr die Folgende: Onkel Willi war ein nicht so fleißiger Typ, er arbeitete nicht gern, ging lieber mit den Mädels tanzen, usw. Eines Tages war sein Vater sehr krank und hat ihn darum gebeten, sich um seine Bäckerei zu kümmern. Onkel Willi hat aber das nicht gemacht, denn er ist spät aus dem Bett gekommen. Natürlich hat es Streit und Ärger gegeben, der Vater hat gesagt: "Nie machst du, was ich sage! Geh doch dorthin, wo der Pfeffer wächst!" 
Das Überraschendste war aber, dass Onkel Willi  -  er war eh schon immer verrückt  -  am nächsten Tag sich ein Motorrad gekauft hat und tatsächlich, im wahrsten, vollsten Sinne des Wortes dorthin gefahren ist, wo der Pfeffer wächst: nach Indien! Oida, wie viel ich mich da kaputtgelacht hab! 😆😆😆
Aber ich glaub, den TN ging es ebenfalls so...

Wir - meine Kollegin und ich - haben dann Hausaufgaben gegeben, wobei die TN unter Anderem auch über ein interessantes Familienmitglied erzählen sollten. Um 13:15 verabschiedeten wir uns, dann schaltete ich den Computer aus und brachte ihn zurück zum Kursbüro. Dort habe ich erneut meine Vorgesetzte getroffen, die mich gleich über meinen ersten Tag ausfragte. Ich erzählte ihr ganz kurz, aber begeistert, was alles wir da gemacht haben. Sie war sehr zufrieden. Danach plauderten wir a ganz bisserl über meine Pläne für unseren Tag der offenen Tür (findet am 20. September statt). Schließlich verabschiedeten wir uns und ich ging nach Hause. Für den ganzen Weg vom Österreich Institut bis zum Boráros Platz (oder eben Weinverkäuferplatz, wie man mag) bin ich spaziert, dann von dort bis zum Sankt Imre Platz (schon in Csepel) nahm ich den Vorortzug. Für den Rest des Weges bin ich mit dem Bus gefahren. Einmal zu Hause angekommen ruhte ich mich aus und habe angefangen, neue Pläne auszudenken. Mittlerweile war ich sehr froh und konnte kaum erwarten, am nächsten Tag wieder hackeln zu gehen...



Dienstag, 29. August 2023

Tagwache wieder um 6 Uhr morgens und bis zur Ankunft im ÖI und zur Anmeldung im Zoom-Meeting ungefähr das Gleiche, wie am vorigen Tag. Ich wurde noch begeisterter und hochmotivierter. Eigentlich war bisher meine Aufgabe, die Methoden der Kollegin zu beobachten, also schauen, wie sie unterrichtet, aber in den Konversationsübungen durfte ich auch schon mitmachen und die TN fragen. Mittlerweile setzten wir unseren Kurs mit der zweiten Lektion fort. Zuvor haben wir jedoch eine kurze Wiederholung mit den bisher gelernten Wörtern, Fragen und Familienmitgliedern gemacht. Ach ja, noch was: über Possessivartikeln war auch schon die Rede. Nachdem wir alles besprochen haben (und Fräulein Lettie auch etwas mithelfen durfte), fingen wir an, die schon erwähnte zweite Lektion zu entdecken, in der es um ein - zumindest für mich - sehr spannendes Thema, nämlich ums Umziehen, ging. Denn ich - gebürtige Budapesterin mit väterlicherseits italienischer Familie (und österreichische Vorfahren hab ich auch, das ist aber eine andere Geschichte) - durfte ebenfalls darüber erzählen, wie oft ich umgezogen bin. Hm, mal schauen... erst amal von Ungarn nach einem kleinen italienischen Dorf namens San Lorenzo in Campo (dt.: Sankt Lorenz am Feld - schon lustig, oder?), ungefähr in Zentralitalien, in der Nähe von Ancona (Hafenstadt am Adriatischen Meer)... dann von San L. nach Fabriano (Kleinstadt in der Nähe von den Appenninen, ich meine schon, von einer unseren Wohnungen konnte man sogar die verschneite Bergspitzen sehen... so eine feine Aussicht!), wo wir - meine Familie und ich - mehrmals die Wohnung gewechselt haben... später, Ende Winter des Jahres 2009 zurück nach San L. und danach im Sommer 2012 zurück nach Budapest (und seitdem nichts passiert, außer ein paar ganz kurzer Aufenthalte in Österreich und Italien...), das ist schon ziemlich viel. Zurück zum Hospitationstag, das Thema war dann nicht nur Umzug, sondern auch Einrichtung. Die TN haben Namen von Möbelstücken gelernt, dann gab es Bilder von Räumen, die sie in Gruppen beschreiben mussten. Wieder sind wir in Break-Out-Rooms gegangen, dieses Mal musste ich auch mit und habe den TN a bisserl mitgeholfen. Die Beschreibung des eigenen Raums mussten die TN mithilfe von Wechselpräpositionen ausführen, z.B. "Die Lampe steht auf dem Tisch. /  Ich habe die Lampe auf den Tisch gestellt." 

Meiner Meinung nach haben alle in meinem Break-Out-Room eine urleiwande Arbeit geleistet. Zusammen haben wir dann einen Text aus einem Magazin gelesen, in dem die Rede von Einrichtungstipps war. Eigentlich urspannend, da sich ebenfalls die Frage  stellen lässt, ob Einrichtung jetzt wirklich Geschmackssache ist, oder eben net... ich wundere mich darüber, warum dort das Wort Feng-Shui gar net vorgekommen ist, aber egal. Zum Text haben wir noch gemeinsam Übungen gelöst, dann auch noch einige Hörtexte gehört. Zusätzlich hatte meine Kollegin vor, ein kurzes Video über ein frisch eingezogenes Paar und dessen Nachbarn zu zeigen, leider hat bei ihr das Internetz wegen des schlechten Wetters nicht ganz gut funktioniert, das Video konnte also nicht abgespielt werden. Wir haben aber das Problem durch Teamarbeit gelöst: A. (ein TN) hat nämlich den Youtube-Link des Videos gefunden und im Chatfenster freigegeben. Ich hab mich dann bei meiner Kollegin danach erkundigt, ob ich vielleicht versuchen dürfte, das Video auf Youtube zu öffnen und mittlerweile auch mein Bildschirm zu teilen. Da meine Kollegin völlig mit meinem Vorschlag einverstanden war, hab ich das Geplante genauso ausgeführt und tadaaaa! Es hat nämlich geklappt! Wir schauten uns das Video an, machten Notizen, danach haben wir alles besprochen. Auch dieser Dienstag (oder eben: Dienst-Tag) ist blitzschnell vergangen...

Um nach Hause zu gelangen, machte ich den gleichen Weg, wie am vorigen Tag. Den Abend hab ich ganz schön produktiv verbracht: nämlich hab ich auf Quizlet eine Menge Wortkarten vorbereitet, um vollkommen genau zu sein, alle Wörter der 1. und 2. Lektion sind Teil davon. Danach habe ich Pläne geschmieden. Mir ist eigentlich eingefallen, wie ich effektiv trainieren könnte, um beim Tag der offenen Tür in meinem Dirndl-Oberteil gut auszusehen: jeden Tag vor und nach der Arbeit lange Spaziergänge zu machen und den Bus vermeiden (hm, lange Spaziergänge, da fällt mir eine bestimmte österreichische Kaiserin ein...), also ich hab mir auch eine kostenlose Schrittzähler-App aus dem Google Play besorgt. Es ist schon immer gut zu wissen, wie lange man tatsächlich spaziert. Hey, gar keine schlimme Idee, hab ich mir gedacht: während unsere Kursteilnehmende geistlich trainieren, trainiere ich physisch. Ich hab dann noch einige Quizze gespielt, über Themen, die mich so begeistern. Inzwischen freute ich mich schon im Voraus auf den folgenden Tag...



Mittwoch, 30. August 2023

Morgensablauf: ungefähr gleichweise wie gestern, kleine Änderung: ich hab den Bus tatsächlich nicht genommen, bin stattdessen bis zur Vorortzugsstation auch spaziert, wie ebenfalls vom Boráros Platz bis zum Institut. Angekommen im ÖI, hat es dort gleichfalls ein paar Veränderungen gegeben, nämlich:

a) eine andere Kollegin brauchte den Computer, also ich war diesmal im Zoom auf dem Handy dabei
b) als Abwechslung durfte ich den Hofmannsthal-Raum benutzen (ach ja, kleine Randnotiz: bei uns heißen die Kursräume je nach einer berühmten österreichischen Person... ganz schön leiwand, oder?).

Eine der besten Sachen daran: hinter mir hängen zwei Plakate an der Wand, und zwar über meine österreichische Lieblingsstädte, nämlich Wien und Klagenfurt. Zuerst wiederholten wir die gestrige Wörter und meine Kollegin zeigte begeistert der Gruppe meine Quizlets, die ich ihr noch vorigen Abend zugeschickt hab. Danach war kreatives Schreiben angesagt: jeder TN sollte einen Gegenstand auswählen und darüber ein Haiku, also nämlich ein 3-Zeiler-Gedicht schreiben, das dann jeder den anderen vorlesen kann. Sogar ich durfte mitmachen und das hat mich sehr gefreut, denn i bin schon in solchen Sachen geschickt. 😃Wir hörten dann einzeln den TN zu, alle haben ganz spannende Texte geschrieben. Und anbei präsentiere ich jetzt mein Werk:

Bunt und interessant, das Plakat
an der Wand.
Kann es oft anschauen, ach, wie leiwand!

Hab ich eins der Plakate gewählt und darüber geschrieben? Ja. Und dabei noch ein österreichisches Wort am Ende benutzt? Ja, eben. Aber meiner Kollegin und den TN gefiel es ganz gern und eigentlich möchten einige irgendwann nach Österreich reisen, also warum net a bisserl üben? 😉 Ach ja: es gibt nämlich einen sogenannten Mutmacher-Satz, den meine Kollegin und ich verwenden, um unsere TN zu motivieren. Und der lautet: "Übung macht den Meister". Sogar hab ich den gleich im Chatfenster mitgeteilt. Wir haben dann bisserl grammatische Wiederholung gemacht, danach ging es weiter mit Lektion 3 (so ein schöner Titel: Hier finden Sie Ruhe und Erholung. Tja, das wär oft gar net deppat...), in der wir uns zuerst verschiedene Begrüßungen anhörten, die in unterschiedlichen Orten benutzt werden. Die TN mussten herausfinden, wo wird was gesagt. Dann haben wir 4 Texte gelesen, jeder beschrieb einen bestimmten Urlaubsort, bzw. Urlaubstätigkeit. Die TN mussten Fragen zu den einzelnen Texten beantworten, später musste jeder sagen, wo er/sie den Urlaub am liebsten verbracht hätte und warum. Es hat sich sogar herausgestellt, dass eine TN schon an einem der Orte, nämlich beim Fahrradvermieter Velo-Mann gewesen war, dort ein Velo (Schweizerdeutsch für Fahrrad) gemietet hat und am Ufer des Bodensees entlang gefahren ist, tatsächlich wie es im Text stand. Dazu durfte ich auch etwas sagen und i hätt eigentlich gern einen ganzen Sommer (eventuell wohl den nächsten?) damit verbracht, alle vier beschriebene Orte (Öko-Wellness Bauernhof Lindthaler in Österreich, Velo-Mann in der Schweiz und die Spree bzw. Berlin sowie die Kite-Surf-Schule in Deutschland) zu besuchen und somit eine sogenannte Erlebnis- und Entdeckungstour zu organisieren. 

Danach haben wir einen Text gelesen, einen Stammbaum dazu ergänzt und erraten, wer den Text geschrieben haben könnte. Schließlich haben wir ein Lied gehört, nämlich Früher war alles besser. Es war über zwei Gartenzwerge, Walter und Berta, die jetzt - im Gegenteil zu den früheren, sonnigen, glücklichen Zeiten - allein und traurig im dunklen, kalten Keller rumliegen. Ein wenig deppat, wenn ihr gerade mich fragt, aber für die Übung von gegenteiligen Adjektiven passt es schon... 😅

Dieser Mittwoch war auch schnell, wie ein Blitz... inzwischen musste ich feststellen, dass von dieser Woche nur noch 2 Tage übrig geblieben sind... Oh je, was mache ich dann am Wochenende? Egal, irgendwas fällt mir schon bestimmt ein (wie immer). Ach ja: eigentlich war es so geplant, dass ich nach dem Kurs bisserl mit meiner Kollegin im Zoom bleibe, zu sprechen, aber Mist: mein Akku war völlig leer! Und ich hab meinen Aufladekabel zu Hause vergessen! Oida! Aber keine Sorge, so oder so, es geht doch alles immer weiter. Wir haben nämlich Stunden - inklusive einen langen Spaziergang - später am Abend im Messenger alles besprochen. Und danach? Na jo, ich hab mich wie immer schon wieder nach dem neuen Tag gesehnt...


Donnerstag, 31. August 2023

Der gleiche Morgensablauf (ungefähr), wie bisher. An diesem Tag hab ich schon den Arbeitscomputer des Instituts zurückbekommen und durfte wieder im Mozart-Raum sein (obwohl ich zugeben muss, dass mir eigentlich alle unsere Räume gefallen 😊). Soviel zum Klatsch und Tratsch, jetzt wird es mal ernst. Wie immer, haben wir mit Wiederholung begonnen, aber diesmal haben wir die bisherige 3 Lektionen wiederholt und dazu noch die Grammatik. Es gab auch schon a bisserl Adjektivdeklination. Meine Kollegin zeigte den TN zwei unterschiedliche Arten von Deklinationstabellen. Mir persönlich gefällt eher die zweite, davon hätt i lieber unterrichtet. Ich zeige sogar, wie sie aussieht (übrigens wurde uns ein Video darüber gezeigt) :


Das nenne ich halt ein Beispiel von Systematisierung und Entchaotisierung! Später ging es mit Lektion 4 weiter, wo die TN über Einkaufen gelernt haben. Dialoge hören, Übungen ausfüllen, richtig oder falsch, Notizen machen, sprechen... also eins ist sicher: uns war's wieder ganz bestimmt net langweilig! 
Und genau als unser Thema das Einkaufen war, hab ich von meiner Schwester eine Nachricht bekommen, in der sie schrieb, ich soll auf dem Rückweg in den Supermarkt gehen und Katzenfutter kaufen... was für ein Zufall schon! OIDA! 😮

Inzwischen schien es so, dass der Zoom genug von Deutsch hatte, denn eine (ziemlich deppate, wenn ich's sagen darf) Maschinenstimme begann auf Englisch darüber zu berichten, dass meine Kollegin gerade das Bildschirm geteilt hat... ganz so, urplötzlich aus dem Nichts war diese Stimme zu hören. Wir dachten nun zuerst - da in unserer Gruppe auch zwei Amerikaner dabei sind - dass irgendwelche/r TN redet, denn der Akzent klang ziemlich amerikanisch (sogar der Name meiner Kollegin wurde auf amerikanische Weise ausgesprochen, hihi), aber es war nicht der Fall. Keiner von uns - leider net amal ich - hat gewusst, wie es möglich ist, diese sekkierende (nervende) Stimme auszuschalten. Das Phänomen wiederholte sich noch ungefähr dreimal, dann gegen Ende der Stunde hörte es ganz urplötzlich von sich selbst auf. Mittlerweile ist es uns gelungen, Lektion 4 zu beenden. Danach haben wir wieder bisserl Wiederholung gemacht und ich durfte auch über ein interessantes Mitglied meiner Familie erzählen (wir haben nämlich die Konversationsübungen bisserl wiederholt). Also ich hab über meine Ururgroßmutter erzählt, die  - so viel ich über sie weiß, was mir auch amal von einer Verwandten erzählt wurde - Österreicherin war, Margit Karaffa hieß und in einem tirolischen Dorf wohnte. Sie war einem reichen Mann versprochen, aber wisst ihr, was passiert ist? Eines Tages hat sich meine Ururoma in einen ungarischen Mann verliebt und lief dann mit ihm weg davon. Ich finde daran eigentlich nichts schlimm, jedoch war ihre Familie wegen dieser Tat net so glücklich und die Dame wurde sogar enterbt. Diese Geschichte ist aber sprachlich sehr interessant, eigentlich deshalb erzähle ich sie so gerne. Meine Ururoma - nachdem sie mit dem ungarischen Mann nach Ungarn ausgewandert ist - hat in den ersten Jahren nur Deutsch gesprochen und später lernte sie auch Ungarisch. Bei mir ist es umgekehrt der Fall: zuerst hab ich Ungarisch und andere Sprachen (Italienisch, Englisch, Französisch) gelernt und schließlich erst später Deutsch. Aber mit Letzterem hab ich immer so eine geheimnisvolle, unerklärbare Verbindung gehabt, es gab da schon immer eine gewisse Anziehungskraft zwischen der deutschen Sprache und mir, bzw. mit österreichischen Wörtern ist diese Anziehungskraft noch intensiver geworden. Es ist vielleicht eben kein Wunder, dass ich hier beim Österreich Institut Budapest gelandet bin. Oida. 😊

Gut, das war alles für diesen Tag, ich glaub, ich hab alles Wichtige notiert. Den Rest kennt ihr ja sicher schon: ich bin nach Hause gegangen - mit einem langen Spaziergang teilweise  -  und habe dann mich nach dem nächsten Kurstag gesehnt...

Ach ja, fast vergessen: laut dem neuen Schrittzähler bin ich heute 16069 Schritte gegangen. Insgesamt. Das heißt jawohl, ich hab sogar die vorgeschlagene, optimale 10000 Schritte überschritten. Ne, wart' amal: überSCHRITTEN. Fein. Versteht ihr ja Spaß... 😉


Freitag, 1. September 2023

Eigentlich Schulbeginn. Aber ich war ja schneller und habe eine Woche früher mit der "Schule" angefangen, hihihi! 😄 Wie seit Montag: aufwachen um 6 Uhr, anziehen, frühstücken, usw. dann los. Heute hat mich meine Schwester nämlich darum gebeten, gemeinsam mit dem gleichen Bus loszufahren. Ich war eigentlich net ganz davon begeistert, denn ich gehe schon lieber zu Fuß, aber für Schwesterherz tut man ja alles. Also wir sind mit dem Bus losgefahren, verabschiedeten dann uns an der Karácsony Sándor Straße, meine Schwester ging zum Gymnasium, ich nahm den Vorortzug und bin bis Boráros Platz gefahren, danach spazierte ich bis zum Österreich Institut. Einmal dort: Kolleginnen begrüßt, Computer genommen, mich im Zoom angemeldet... Ach ja, meine Vorgesetzte hat auch mitgeteilt, dass sie gleich am nächsten Montag meinen Präsentationsunterricht von 60 Minuten sehen möchte. Leiwand! Endlich ist es soweit! Jetzt wird es noch ernster, aber ich bin sowieso nicht besorgt. Das Mädl (ich) zieht ja nun hinaus in die große Welt und lernt, sich eher schöne Erinnerungen anstatt von irgendwelchen deppaten Sorgen zu machen. Als unser Unterricht angefangen hat, schickte meine Kollegin die TN gleich in die Break-Out-Rooms, um bisserl Konversationsübung zu machen und dabei die Aussprache zu trainieren. Inzwischen haben wir zwei den Unterricht von Montag besprochen, denn diese Kollegin von mir wird am Montag noch da, weil die andere noch - aus irgendwelchen Gründen - nicht kommen kann. Wichtiges im Bezug auf meinem Unterricht, mit dem ich ganz festlich die nächste Woche eröffnen werde: ich darf machen, was ich will, Hauptsache es hat mit den bisher behandelten Lektionen etwas zu tun. Gut, dann plane ich meine Quizlets für einen spielerischen Worttest zu benutzen, daneben auch bisserl Grammatik, das dauert ca. 30 Min., und als Letztes: Konversation im Kaffeeklatsch-Stil. Aber ich finde, es wär jedoch am besten, mit einem kleinen Motivationsschubs anzufangen. Mal schauen... 😃

Nachdem die TN zurückgekommen sind, war es mit Lektion 5 soweit. Hier ging es um a bisserl Stadtbesichtigung. Wir hörten Dialoge, lösten Übungen, speicherten ganz fleißig neue Wörter ins Gehirn ein, lasen Briefe, Postkarten und FB-Nachrichten, wiederholten die Adjektivdeklination. Danach hat meine Kollegin die mit Abstand spannendste Aufgabe gegeben, wobei ich auch mitmachen durfte, da ein paar Leute früher weg mussten und die TN nicht mehr genug waren. 

Die Aufgabe war, für einen Gast eine Stadtbesichtigung zu planen. Ich wurde mit H. und M. in einen Break-Out-Room geschickt. Gemeinsam haben wir einen Samstag für den Gast geplant, der folgenderweise aussieht:

1. Frühstücken im Lokal Vaj (das Wort selbst steht übrigens für Butter im Ungarischen, jedoch vom Lokal selbst hab ich noch nie gehört, aber Fräulein Lettie hat ja wieder was Neues gelernt...)

2. Rundgang, natürlich größtenteils spazierend und zwar mit mir als Reiseführerin (Überraschung!)

3. Besichtigung des Parlaments

4. Schifffahrt auf der Donau (Margareteninsel / Szentendre besuchen)

5. Pingrumba (wieder ein Lokal, von dem ich noch net gehört hab und eigentlich sollten wir hier zum Abend essen)

6. das Schloss von Buda (Juhe, oida, wie sche!)

7. Wein trinken (war natürlich net meine Idee, i bin jo a braves, abstinentes Mädl! Was fällt euch da ein??? 😂😂😂)


Eigentlich ganz fein, oder? Hauptsache, dass unser Besuch das Ganze auch genießt und net sofort am liebsten weggelaufen wäre... nur Spaß, lol! 😂😂😂😂

Ich finde eigentlich, von all den fünf Tagen ist dieser am schnellsten verflogen... Am Ende der Stunden blieben wir bisserl länger und haben Fragen der TN geklärt, bzw. meinen großen Auftritt am Montag (oha!) angekündigt. Nachdem die TN auch weg waren, sagte meine Kollegin mir ihre Meinung über meine bisherige Arbeit, die war natürlich sehr positiv und sie meinte sogar, dass die TN mich mögen. Des find i afoch griawig! Die Bedeutung: das finde ich einfach nett/niedlich/süß! Verzeihung dafür, dass ich manchmal auch Österreichisch rede bzw. schreibe. Mein österreichisches Ich zeigt sich jetzt gerade a bisserl mehr und möchte ganz weit an der Oberfläche kommen. 😉

Soviel noch zur heutigen Stunde: bei der Planung der Stadtbesichtigung, als meine Gruppe unseren Plan darstellte, meinte meine Kollegin, dass wir mal ein Video von mir aufnehmen sollten, in dem ich - ganz genau wie eine echte Reiseführerin - eine Führung durch Budapest mache, nur noch auf... Überraschung! Auf Deutsch, natürlich! Das wär echt urleiwand, i hätt's voll gern gemacht!
 
Was ich dann noch zu Hause am Abend gemacht habe? Nämlich mein eigenes Schulbeginn-Meme! 😉Ich zeige es sofort euch ebenfalls, anbei füge ich es hinzu:





Sodala, das war's dann mit dem Bericht der ersten Hospitationswoche. Ich hoffe, ihr könntet viel mitnehmen, eventuell wenn ihr Fragen habt, schreibt mir gerne in die Kommentare. Mir ist die Hospitation eine echte Ehre und weiß net, was ich jetzt in den zwei Ruhetagen machen soll, am besten plane ich meinen Montagsunterricht sofort. 😄 Vorbereitung ist für mich das A und O. Ich wünsche euch, meinen Lieben, alles Beste und begrüße euch vielmals. Tschüssi-Bussi! 😙

P.S.: Seid gespannt, in einer Woche kommt auch der zweite Teil! 😉








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