Die große Schönheit des Yulefests - Teil 1 - Fortsetzungsgeschichte

 - Sonnenschein meiner Seele, strahlender und geliebter Stern, ich grüße dich. Ich begrüße das Licht und das Leben welches du schenkst. Ich danke dir. - rezitierten gleichzeitig die drei Freundinnen Bärbel Sommer, Denise Ritter und Kerstin Ziegler, indem sie draußen im Schnee, neben ihrer alpinistischen Ferienhütte standen. Seit August waren sie die neue Lichtwächterinnen, wovon es in ihren Familien seit einigen Generationen gar keine gegeben hatte.

An jenem Abend des 21. Dezembers wollten sie als Lichtwächterinnen Yule, also das Fest der Wintersonne feiern, noch bevor ihre Familien bald ankämen, die sich leider mit dem Lichtwächtersein gar nicht identifizieren konnten.
Während des Rezitierens zündeten die drei Frauen einige Fackeln an und beobachteten verwundert, wie das Feuer brannte. Kerstin fühlte sich etwa stolz, denn das Feuer war ihr Element. Nicht nur laut Horoskop (Löwe), sondern auch in ihrer Magie.



Inzwischen dachten all die drei Frauen an Dingen, die sie im kommenden Jahr loslassen wollten und stellten sich vor, wie das Feuer diese Dingen verbrannte. Das war eine typische Yule-Meditation, die sie schon immer ausprobieren wollten. Obwohl sie ihr Lichwächterinsein erst im Sommer aufentdeckt haben, interessierten sie sich schon seit Jahren für die Sonnenwendfesten und andere uralte Riten. Nachdem sie die Yule-Meditation beendet hatten, gingen die drei Frauen in die Hütte, um ihren Tannenbaum zu schmücken und viele Kerzen anzuzünden, danach gingen sie ins Bett. Für den nächsten Tag planten sie zu backen.

Den nächsten Morgen klingelte Bärbels Wecker um 8:30. Sie wachte auf, kontrollierte ihre E-Mails, dann zog sich an. Sie ging in die Küche, wo sie Denise fand, die mit dem Backen schon angefangen hat. Die zwei Freundinnen begrüßten sich und plauderten. Plötzlich hörten sie ihre Freundin Kerstin, die aus dem Wohnzimmer rief: - Kommt mal, das ist doch unmöglich! -
Bärbel und Denise, die gerade die Zutaten für ein leckeres Spekulatius zusammenmischten, ließen alles da und rannten sofort zu ihr. Kerstin stand im Wohnzimmer, vor dem Fenster, hielt die Gardine in einer Hand und starrte verblüfft nach draußen, wo es komischerweise sehr dunkel war. Dunkel, als ob es noch Nacht wäre. Was theoretisch tatsächlich nicht möglich sein konnte. Aber den Lichtwächterinnen war es schon mal gewöhnt, dass manchmal auch außergewöhnliche Dingen passieren.
- Sieht ihr auch? - fragte Kerstin.
- Ja, draußen ist es dunkel, als ob es noch Nacht wäre, obwohl es... - sagte Bärbel blickend auf die Uhr ihres Handys. - ...fast 9 Uhr ist. - beendete sie den Satz.
- Aber sowas gibt's doch nicht... - flüsterte Denise.
Die drei Freundinnen guckten nochmal, als ob sie über das Gesehene unsicher wären. Aber die Dunkelheit blieb.
- Okay, also... gestern hatten wir Yule, die Wintersonnenwende gefeiert. - begann Bärbel die Situationsanalyse.
- Stimmt. - antworteten Denise und Kerstin. - Normalerweise sollten aber, nach Yule, die Tage länger werden und nicht die Nächte... - fügte Kerstin hinzu.
- Genau. - schaltete sich auch Denise ein.
- Wir haben also mit solchem Phänomen zu tun, das normalerweise nicht geschehen könnte. Bestimmt muss etwas passiert sein. - sagte Kerstin.
- Na ja, du hast Recht. - lächelte Denise. - Immer passiert etwas... - fügte sie nachdenklich hinzu. - Wir müssen aber noch mit dem Backen fertig werden... -  fuhr sie fort.
- Wir helfen dir, so wird es schneller. - sagte Bärbel. - Einverstanden. - reagierte Kerstin. - Und dann fangen wir an, herauszufinden, was hier eigentlich losgeht... - fügte sie hinzu. Es wurde also entschieden. Draußen wurde langsam immer heller und heller.
Eine Stunde später war die Küche voll von Spekulatiuskeksen und anderen ausgezeichneten Speisen, welche die drei Frauen zusammen vorbereitet haben, um ihre Familien damit zu empfangen, deren Ankommen entweder für jenen Abend oder für den folgenden Tag fällig war.


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