WOL-Arbeit: ehemalige Seminararbeit aus dem Sommersemester 2021/2022

 


Einführung

Worauf wird assoziiert, wenn man die Abkürzung WOL hört? Am häufigsten auf ein Spiel, auf eine Geschäftskette (wie z.B. CBA), auf eine Lieferungsdienst (WOLT) oder auf ein Netzwerksystem (WLAN). In der Wahrheit hat WOL mit keiner der obengenannten Assoziationen zu tun, obWO(h)L wir zuerst auch daran dachten. Aber was ist denn wirklich WOL? Es ist die Abkürzung des Ausdrucks Working Out Loud, wortwörtlich laut ausarbeiten. Am schönsten wird die Essenz dieser Methode auf der Webseite folgenderweise formuliert: “Working Out Loud ist ein Weg, um Beziehungen aufzubauen, die dir auf verschiedene Weise helfen können, ein Ziel zu erreichen, eine Fertigkeit zu entwickeln oder ein neues Thema zu erforschen. Anstatt sich zu vernetzen, um etwas zu bekommen, investierst du in Beziehungen, indem du im Laufe der Zeit Beträge leistest, einschließlich deiner Arbeit und Erfahrungen, die du sichtbar machst.”

Auf derselben Webseite findet man für das Stichwort Circle folgende Erklärung: “WOL-Circles sind Gruppen von 4-5 Personen, die sich gegenseitig unterstützten, eine Gruppe, die dabei hilft, sich auf ein Ziel zuzubewegen, indem Beziehungen aufgebaut werden, die mit dem Ziel im Zusammenhang stehen. Die Gruppen treffen sich 12 Wochen lang jeweils für eine Stunde in der Woche. Am Ende dieser Zeit hat man ein größeres, vielfältigeres Netzwerk, sowie Gewohnheiten und eine Mentalität entwickelt, die zum Erreichen jedes Zieles verwendet werden können.”

Meistens wird die WOL-Methode von Firmen benutzt, wie z.B. Bosch, Siemens, Deutsche Bahn, usw.

Wir, persönlich, haben die Methode im Rahmen eines Seminars an der Universität kennengelernt. Im Gegenteil zu den Firmen haben wir diese auch unterschiedlich ausgeführt: anstatt 12 Wochen haben wir nur 6 Wochen lang gearbeitet, hatten einmal pro Woche ein Betreuungstreffen und organisierten zahlreiche beliebige zusätzliche Meetings. Außerdem lag unser Schwerpunkt eher auf die eigene Leistungen (unsere Zielsetzungen) als auf Teambuilding oder Arbeitsverbesserung, trotzdem spielte die Unterstützung auch bei uns eine bedeutende Rolle. 

D.P.: Was ich von WOL gelernt habe

Schon am Anfang freute ich mich richtig auf dieses Seminar und zwar aus mehreren Gründen. Erstens fand ich die Idee der Gruppenarbeit sehr spannend. Ich brauche es nicht zu erklären, wie wir uns nach einem ganzen Jahr Online-Unterricht nach persönlichen Treffen sehnten. Ich persönlich vermisste während der Pandemiezeit vor allem die beruflichen Kontakte, die für den Erfolg meiner Ansicht nach von sehr großer Bedeutung sind. Zweitens war für mich diese Methode unbekannt und neu. An der Uni, wo man meistens immer noch mit traditionellen schulischen Methoden arbeitet, ist eine neue, innovative Arbeits- und Lernweise eine wahre Erfrischung und bedeutet eine Abwechslung für uns Studierende. Es ist immer gut, wenn man kreativ sein kann und eigene Wege findet, um das eigene Ziel zu erreichen. Und bei diesem Seminar und dieser Methode konnten wir tatsächlich die Soft Skills üben, selbstständig arbeiten, Zielsetzungen klären und vor allem konkrete Schritte bestimmen und durchführen, um diese Ziele auch verwirklichen zu können. Im universitären Bereich ist das Ziel leider zu oft das Erlernen lexikalischen Wissens. Das ist wohl auch wichtig, weil es ohne konkrete Kenntnisse natürlich nicht geht. Aber oft wird dabei vergessen, dass man vieles mehr braucht, um beim künftigen Arbeitgeber attraktiv zu erscheinen. Man soll auch klare Ziele, konkrete Vorstellungen und kreative Ideen haben, sowie Pläne für die Durchsetzung. Weiterhin ist es in der Arbeitswelt ein Muss, dass man eigenständig und effektiv arbeitet und bei vielen Firmen sind Team-Fähigkeit und Empathie sehr begehrte Skills.

Diese Arbeit im Circle gab mir eine sehr gute Möglichkeit, all diese Fähigkeiten und Fertigkeiten in einem sog. “safe space” zu erwerben, in dem man eventuell auch Fehler machen darf und von anderen bedingungslos unterstützt wird. Ich startete also die gemeinsame Gruppenarbeit mit Hoffnung und mit einer positiven Aufregung. Mein Ziel war, das wissenschaftliche Arbeiten und Schreiben zu praktizieren, was meiner Meinung nach gut gelang. Die einzige Schwierigkeit für mich (aber auch für uns als Gruppe) bestand im Umgang mit Zeit. Es fiel mir schwer, neben meinen anderen Aufgaben und außerschulischen Tätigkeiten, diesen zusätzlichen Aufgaben extra Zeit und Energie zu widmen. Das Organisatorische dabei war genau deshalb so kompliziert. Die Vereinbarung eines gemeinsamen Zeitpunkts schien für uns fast unmöglich, da wir alle sehr beschäftigt sind. Deshalb konnte ich ehrlich gesagt primär nicht von meiner eigenen Leistung profitieren. Viel mehr brachte für mich die Methode und das Teamwork selbst.

Als wir endlich dazu kamen, Meetings zu organisieren, herrschte immer eine sehr positive und unterstützende Atmosphäre. Ich hatte die Möglichkeit, durch die Gedanken und wertvollen Ideen der Anderen reicher zu werden und zugleich mich in den Bereichen Kommunikation und soziale Interaktionen zu entwickeln. Ich möchte besonders hervorheben, dass uns in dieser Arbeit während des Semesters sehr viel Freiraum und Freiheit gegeben wurde, wofür ich sehr dankbar bin. Ich bin überzeugt, dass man diese Freiheit braucht, um etwas außerordentliches und kreatives zu leisten. Zugleich haben die Circles alle Unterstützung bekommen: mithilfe der Canvas-Module und der persönlichen Betreuung in den Lehrveranstaltungen wurden die Rahmenbedingungen des Semesters gesichert, eventuelle Unsicherheiten geklärt und unsere Fragen immer sehr schnell und herzlich beantwortet.

Am Ende stellten alle Circle-Mitglieder ausnahmslos fest, dass sich diese sechs Wochen als zu kurz erwiesen. Viel mehr hätte man noch leisten können, sowohl im Einzelnen, als auch als Gruppe. Aber auch wenn wir am Ende ein kleines Mangelgefühl wegen der ungenutzten potenziellen Möglichkeiten haben, können wir folgendes definitiv feststellen: alleine die Kenntnis der WOL-Methode ist sehr vorteilhaft und wird in der Zukunft sicherlich sehr nützlich sein.

L. J.: Vorgenommenes Ziel - die Auseinanderhaltung von Englisch und Deutsch im Alltagsleben

Dieses Semester, mit der Hilfe der WOL-Methode habe ich mir vorgenommen zu versuchen, die deutsche und die englische Sprache auseinander zu halten. Ich benutze beide Sprachen häufig, vielleicht ist Englisch sogar mehr präsent. Ich habe vor einiger Zeit bemerkt, dass ich leicht durcheinander komme, wenn ich auf einer der zwei Sprachen reden muss oder wenn ich übersetze, kommen mir die Wörter nicht auf die Sprache, die ich benutzten sollte. Als in der ersten Stunde diese Methode vorgestellt wurde und wir uns für ein Ziel entscheiden mussten, habe ich mir vorgenommen, etwas gegen meinem Problem mit Deutsch/Englisch zu tun.

Wir waren zu fünft in unserer WOL-Gruppe und jeder hatte eine andere Zielsetzung. Am Anfang war ich skeptisch, ob wir einander auch so Hilfe leisten können und ich war ziemlich überrascht. Ich habe mit meinem Projekt angefangen, indem ich den anderen bei unserer ersten Sitzung erzählt und erklärt habe, welches Thema ich mir vorgenommen habe, woran ich gerne arbeiten würde. Schon hier waren mir die Anderen eine große Hilfe. Als ich darauf eingegangen bin, was ich erlebe, wenn ich auf einer der zwei Fremdsprachen sprechen muss, haben sie erläutert, sie hatten ähnliche Erfahrungen. Obwohl wir nur unsere Erlebnisse miteinander geteilt haben, war mir das schon eine große Hilfe, ich habe mich mit meinem Problem nicht allein gefühlt und damit hätte ich mich eigentlich auch genügen lassen, aber es ging natürlich weiter.

Ich habe von den Anderen aus der Gruppe Webseiten vorgeschlagen bekommen, wie z.B. das Learn Attack von Duden, wo ich nützliche Videos und Übungen über das Thema gefunden habe. Weiterhin habe ich mir angeschaut was das Internet sagt. Dort wurde mir vorgeschlagen, täglich Radio, Lieder oder Nachrichten in der Sprache zu hören, in der ich mich verbessern möchte. Normalerweise schaue ich morgens CNN, aber ich habe in den letzten Wochen nach der Tagesschau gewechselt. Außerdem versuche ich immer etwas zu lesen und meistens sind es die Bücher, die ich mir auf Englisch kaufe. Ich habe mir also auch dort eine Veränderung vorgenommen, und habe mir ein paar Bücher von Dürrenmatt gekauft. Der Gedanke dahinter war, Deutsch immer mehr im Vordergrund zu stellen, während ich die englische Sprache nicht vernachlässige.

In den sechs Wochen habe ich bemerkt, dass wenn ich mich auf Deutsch ausdrücken muss, mir die Wörter nicht mehr auf Englisch einfallen, ich komme immer weniger durcheinander. Das war wirklich eine außergewöhnliche und erfrischende Erfahrung. :-) Außerdem finde ich, dass ich in diesem Semester mit der Hilfe von den Anderen und von diesem Projekt sozusagen zurück zu Deutsch gefunden habe, wofür ich sehr dankbar bin.

 T.T.: Die Kraft der Zusammenarbeit und Fragen

Früher, bis zu diesem Semester hatte ich keine Ahnung, was “WOL” bedeutet. Als ich diesen unbekannten Begriff zum ersten Mal hörte, assoziierte ich diese Abkürzung mit einem Computerprogramm oder Spiel. Es freute mich aufrichtig, als es sich herausstellte, dass es um ein Programm geht, wobei wir in Gruppen arbeiten werden.

Ich glaube an die Kraft der Zusammenarbeit und daran, dass wir gemeinsam mehr erreichen können. Wir geben und bekommen ebenso etwas: wir teilen unser Wissen und Tipps miteinander, wir bekommen konstruktives Feedback voneinander, so können wir zur Entwicklung des anderen beitragen. Diese Methode kann ziemlich produktiv sein, falls die Zusammenarbeit gut funktioniert. Meiner Meinung nach gibt es Säulen, die unverzichtbar sind, um eine Teamkohäsion zu haben: Kollaboration, Hingabe, Flexibilität, Kreativität, Vertrauen und Empathie.

Angesichts dessen kann ich sagen, dass wir ein ganz super und wirkungsvolles Team bildeten. Die Zusammenarbeit war harmonisch und die Dynamik unserer Gruppe funktionierte, wie eine gut geölte Maschine. Wir alle gaben unser Bestes und es gab keine Dominanz. Die Schwierigkeit des Programms bestand darin, dass unser Tagesablauf manchmal unvereinbar war. Was mich betrifft, ich hatte Probleme mit meiner Gesundheit während des Semesters, deswegen war es problematisch für mich, den persönlichen Kontakt zu halten. Zum Glück konnten wir diese Komplikation lösen, wir hielten die Meetings online, via Teams.

Die Erweiterung meines Wortschatzes bezeichnete ich als mein Ziel und meine Gruppenmitglieder teilten mit mir einige Tipps und Vorschläge. Sie empfahlen mir zahlreiche YouTube-Kanäle, Webseiten und Möglichkeiten, um meinem Ziel näher zu kommen. Teamfähigkeit ist eine wertvolle Kompetenz, die nicht nur im Studium, sondern auch langfristig sinnvoll ist. Nicht zuletzt, wenn die Zusammenarbeit erstmals klappt, dann macht es mehr Spaß als alleine (besonders in der aktuellen Covid-Situation). Ich hätte mich gefreut, wenn diese Gruppenarbeit länger gedauert hätte.

In diesem Programm gefällt mir besonders, dass die Grundlage der Aufgaben keine Anweisungen bildete, sondern Fragen, die wir uns selbst stellen müssen. Ich denke, dass eine gut gestellte Frage eine enorme Kraft haben kann. Diese Frage sind Leitfaden, die uns dabei helfen, unser persönliches Lernprogramm gezielt zu gestalten, starken die Selbstwirksamkeitserwartung und regnen zur Selbstorganisation an.

 D. T.: WOL als Hilfsmittel zur Verbesserung mündlicher und schriftlicher Kommunikation

Das Ziel der WOL-Gruppenarbeit war, meine mündliche und schriftliche Kommunikation zu verbessern. Ich dachte, ich könnte das an einem Ort verbessern, an dem ich jeden Tag Deutsch verwenden kann. Also ich habe mir eine deutschsprachige Firma gesucht, in der ich derzeit als studentische Hilfskraft arbeite, wo ich verschiedene Aufgaben übernehmen muss, um mit der deutschsprachigen Geschäftsführung und den Mitarbeitern zu interagieren. Am Anfang fand ich es sehr herausfordernd, ich stieß auf mehrere Probleme, die auf Deutsch nicht leicht zu lösen waren. Dann wurde mir klar, dass ich hier eher meinen alltäglichen Wortschatz entwickelte, als den wissenschaftlichen Wortschatz, den ich für meine Abschlussarbeit brauchen würde und so bat ich die Mitglieder der WOL-Gruppe, mir zu helfen, meine schriftliche und mündliche Kommunikation zu verbessern.

Meine Gruppenkollegen haben mir mehrere Möglichkeiten gezeigt, wie ich es korrigieren kann. Sie empfahlen unter Anderem YouTube, TikTok, wo es mehrere Nutzer gibt, die Videos machen, welche sehr lehrreich, spannend und interessant sind. Auch Bücher, Websites, Radio und Filme wurden empfohlen. Ich habe das Gefühl, dass ich mit der Hilfe von mir selbst und meinen Kommilitonen vorankommen und meine Ziele erreichen konnte.

Meiner Meinung nach hat die WOL-Gruppenarbeit sowohl Vorteile als auch Nachteile. Positiv hervorheben möchte ich auf jeden Fall, dass wir nicht nur voneinander lernen konnten, sondern dass ich auch neue Leute kennengelernt habe, mit denen ich sonst vielleicht nie gesprochen hätte. Wir konnten auch mehr übereinander und voneinander lernen, was wir vorher nicht wussten, z.B. verschiedene Möglichkeiten innerhalb der Universität, Erasmus, Lernmethoden. Negativ kann ich vielleicht nur anmerken, dass es sehr schwierig war, die Konsultationen zu kombinieren, was die Erledigung verschiedener Aufgaben erschwert hat.

Alles im Allem kann ich sagen, dass ich diese Zeit wirklich genossen habe. Ich freue mich sehr darüber, dass ich an diesem Kurs teilgenommen habe, weil ich neue Leute kennengelernt und auch neue Freunde gefunden habe. Ich möchte mich bei meinen Kommilitonen bedanken, weil wenn ich Hilfe brauchte, standen sie immer zur Verfügung. 

 Lettie Lindtzer: WOL als Fusion

Als mir die Bedeutung der Abkürzung WOL und die Methode selbst erklärt wurde, fielen mir sofort einige frühere Erfahrungen ein und ich musste feststellen, ich habe schon mit dieser Methode gearbeitet, nur den Namen kannte ich noch nicht. Bei dieser Gruppenarbeit war ich anfangs ein bisschen ängstlich und schüchtern, denn es gab vorher eine Zeit, in der ich mich für nicht so gut in Teamarbeit hielt. Zum Glück erwartete mich aber eine angenehme Überraschung: alle Gruppenkollegen waren sehr freundlich, hilfsbereit und standen mir immer zur Verfügung. Sitzung für Sitzung öffnete ich mich immer ein bisschen mehr und habe festgestellt, dass Fusion ziemlich gut tun kann. Ich habe dieses Stichwort gewählt, weil wir als fünf verschiedene Leute, mit unterschiedlichen Zielen, Träumen, Ideen und Methoden sehr gut miteinander fusionieren konnten. Selbst die Umsetzung von Meetings war eine Fusion, denn wir haben immer diejenigen, die nicht in Präsenz dabei sein konnten, online eingeschaltet. Nicht nur profitieren konnte ich von den Ratschlägen der Anderen, sondern auch fühlte ich mich sicher genug, meine eigene Tipps mit der Gruppe zu teilen, z.B. habe ich den YouTube-Kanal “Easy German” empfohlen, wo man sehr viele deutschsprachige Videos zum Lernen und Üben findet, die wirklich eine Vielfalt von nützlichen Themen darstellen, damit also die perfekte Möglichkeit zur Verbesserung der Deutschkenntnisse geben. Als Lektüretipp habe ich den Roman “Tschick” von Wolfgang Herrndorf vorgestellt, den ich selbst im Prosaseminar an der Uni gelesen habe und sehr fesselnd fand.

Was mein individuelles Ziel betrifft, habe ich mir vorgenommen, die Abschlussarbeit zu schreiben und besser in Übersetzung zu werden, doch nach der ersten drei Wochen musste ich feststellen, dass letzteres ziemlich oberflächlich und fremd von mir war. Stattdessen habe ich problemlos meine tiefgründigeren und authentischeren Ziele erreicht - die ich aber nicht so offen formuliert habe - nämlich, dass ich wachsen und mich weiterentwickeln, dabei auch neue Leute kennenlernen möchte. Bei meiner Abschlussarbeit wurde ich ebenfalls mit wertvollen und interessanten Ideen unterstützt. Was für mich als noch überraschender wirkte, war, dass wir trotz eines kleinen Abstands - in den Frühlingsferien, wegen zeitlicher Probleme - uns immer noch so gut verstanden und unterstützten, wie vorher, sogar, wir kamen erfrischt und mit neuen Erlebnissen zurück, die wir auch miteinander geteilt haben und davon profitierten. Es war interessant zu beobachten, wie sich die WOL-Fusion von unserer Gruppe auch auf unterschiedlichen Bereichen sozusagen übertragen lässt, denn ich habe bei meinem Ideathon-Auftritt mit den dort kennengelernten Ideenpartnern ähnliche positive Erfahrungen gehabt, wie bei meinem WOL-Circle. Das hat mir ziemlich die Augen geöffnet, daraus habe ich gelernt, wie großartig eigentlich Gruppenarbeit sein kann und wie verschiedene Ideen von ganz unterschiedlichen Leuten fusioniert werden könnten. Dadurch bin ich auf den Gedanken gekommen, die WOL-Methode in möglichst vielen Lebensbereichen zu nutzen, z.B. auch bei meinem künftigen Unternehmen, nämlich bei einem alternativen Bildungszentrum, wo man tatsächlich fürs Leben lernt.

Ich bin davon fest überzeugt, dass wenn neben Firmen auch Privatpersonen, Freunde, Familien, Lehrer, Schüler, Studenten, Leute mit verschiedenen Berufen und sogar Politiker die WOL-Methode verwenden würden, um miteinander zu fusionieren, kooperieren und voneinander zu lernen, wäre die Welt ein besserer Ort zum Leben und viele Vorurteile bzw. Problemen könnten gelöst werden, auch die Gesellschaft würde auf positivere Weise funktionieren.

Vielleicht mag die Kooperation in einem einzigen, weltweiten WOL-Circle etwas utopisch klingen, doch ich sage immer, für die Menschen des 18. Jahrhunderts könnten z.B. unsere Computer, Fernseher oder andere elektrische Geräte als utopisch bzw. fabelhaft bezeichnet werden, trotzdem sind wir hier, in dieser heutigen Zeit und benutzen diese sehr realen Geräte. Also davon ausgehend, es könnte möglich sein, dass diese Idee des weltweiten WOL-Circles irgendwann in der Zukunft doch verwirklicht wird, vielleicht nicht sofort, wahrscheinlich braucht man dafür sehr langsame Schritte und es könnte eventuell vorkommen, dass nicht jeder sofort offen für die Methode wird - bei mir war es auch der Fall -, aber kleine und langsame Schritte sind meiner Überzeugung nach auch besser als nichts. “Gute Dinge brauchen Zeit”, lautet das berühmte Zitat, mit dem ich WO(h)L einverstanden bin. Aber ich denke, je mehr Menschen sozusagen aufgeweckt zu dieser Methode werden, umso besser wird es, denn sie können die Methode auch anderen weiterempfehlen, die es ebenfalls anderen empfehlen und so fort. Was mich betrifft, als zukünftige Lehrerin werde ich natürlich meinen Sprachlernenden die Methode zeigen, sie dazu ermutigen, diese weiterzuempfehlen und dafür sorgen, dass wir zusammen den absoluten Wohl unserer Welt erreichen  -  mit der WOL-Methode.

Ich bedanke mich herzlich bei meiner Gruppe für die Zusammenarbeit und bei unserer Seminarleiterin für die gegebene Freiheit und hoffe, dass immer mehr Menschen ihre Ideen und Konzepte laut ausarbeiten werden und dadurch die Welt und die menschliche Beziehungen verbessern.

 Fazit

Während unserer Gruppenarbeit haben wir offensichtlich vielmehr Vorteile als Nachteile erfahren. Ein besonderer Vorteil war die Kraft der Gemeinschaft, wobei wir sehr viel voneinander gelernt haben, praktische Ratschläge geben konnten, usw.

Bei WOL geht es nicht nur um geben und nehmen, sondern auch um etwas gemeinsam zu erreichen. Die Methode hilft uns auch qualitative Feedbacks zu erhalten und Motivation zu finden. Wir konnten einander mit wertvollen Ideen bereichern und gemeinsam entdeckten wir neue Möglichkeiten, mit denen wir unseren Zielen näher kamen. Nach der Pandemie-Zeit und Onlineunterricht war es mehr als erfrischend, die Kommilitonen kennenzulernen und neue soziale Kontakte knüpfen. Wir hatten auch die Möglichkeit, unsere Soft-Skills zu verbessern, worauf üblicherweise im universitären Bereich kein Akzent liegt. Die einzige große Herausforderung war für uns das Zeitmanagement bei der Organisation von zusätzlichen Meetings, denn wir hatten verschiedene Kurse, Veranstaltungen, Tätigkeiten und sogar Arbeit. Wir sind davon überzeugt, dass in der WOL-Methode ein viel größeres Potenzial steckt, als das, was wir ausgeschöpft haben. Wir hatten das Gefühl, dass ein Semester zu kurz war, die langfristigen Vorteile und Auswirkungen der Methode zu erleben. Die Methode könnte viel mehr bieten und in weiteren Lebensbereichen verwendet werden, z.B. in der Bildung (als Vorbereitung für Klausuren), bei der Erziehung, unter Freunden, unter Studierenden, die ihre Abschlussarbeit schreiben, usw.

Es ist definitiv vorteilhaft, eine solche Methode zu kennen, weil wir später in der Arbeitswelt (z.B. als Führungskraft, als Lehrer) oder bei eventuellen anderen Kooperationen davon profitieren können.

 

 

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