Frieden: Gedanken, kreative Projektideen

 


Die Ereignisse, die im letzten Februar ausgebrochen sind, haben mich ziemlich schockiert. Obwohl mein Heimatland nicht direkt davon betroffen ist, mache ich mir seitdem sehr viele Gedanken über den Frieden, auch wenn ich schon immer Pazifistin gewesen bin. Am 12. März 2022 habe ich auf meinem Blog Lindtzeratur ein Gedicht mit dem Titel Wo ist der Frieden? veröffentlicht, jedoch in der letzten Zeit fing ich an zu fühlen, dass das noch weit nicht genug ist, um tatsächliche Ergebnisse zu erzielen. Da ich mich auch mit Meditation und anderen spirituellen Techniken beschäftige, habe ich bald die Wichtigkeit des eigenen inneren Friedens erkennt und ich praktiziere regelmäßig solche Tätigkeiten, welche mir dabei helfen, diesen Zustand in vollen Zügen zu erleben. Auch an meiner Ernährung habe ich etwas verändert: seitdem ich keinen Zucker mehr konsumiere, sondern stattdessen seine gesündere Alternativen, wie natürliche Versüßungsmittel, bin ich ruhiger und ausgeglichener. Doch, das ist ja nur ein individuelles Beispiel, aber was ist die Situation mit den anderen? Ich selbst bin nicht ganz perfekt, aber ich strebe mich immer nach Verbesserung an und bin davon fest überzeugt, wenn jeder Mensch auf der Erde die Wichtigkeit des eigenen inneren Friedens erkannt und praktiziert hätte, dann wären wir bestimmt ein Stück weiter zum Weltfrieden gekommen. Meiner Meinung nach ist Weltfrieden keine Utopie, sondern etwas Erreichbares, auch wenn es dazu kleinere Schritte bedarf. Wir können es wahrscheinlich nicht sofort in einem magischen Augenblick erreichen, aber mit Disziplin, fleißiger Arbeit, Empathie und ein wenig Weltoffenheit bzw. Lösungsorientierung halte ich es für möglich, Frieden auf der ganzen Welt zu schaffen. Denn, wie früher schon erwähnt, ich halte ihn nicht für eine Utopie, sondern vielmehr für ein menschliches Grundrecht. Und hier sind wir schon zur Transformation von alten Glaubenssätzen angekommen. Den Glaubenssatz “Weltfrieden ist doch eine fantastische Utopie” sollen wir umdenken und in Folgendes umwandeln: “Weltfrieden ist ein menschliches Grundrecht, das stark mit dem eigenen inneren friedlichen Zustand zusammenhängt”. Denken wir jetzt bitte schön darüber nach, wie es wäre, wenn wir alle dieses Grundrecht genießen würden. Hier halte ich es für wichtig zu betonen, es heißt natürlich nicht, dass es keine Konflikte gibt, nein, es darf welche geben, Hauptsache ist, wie diese gelöst werden. Und überhaupt: wollen wir eine kurzfristige Lösung oder eher eine langfristige? Darüber ist es auch empfohlen, nachzudenken, denn Krieg bzw. die Bekämpfung von anderen ist auf Dauer keine Lösung, sondern bringt eher nur negative Konsequenzen für all die Betroffenen. Eine weitere Neuformulierung des obenerwähnten Glaubenssatzes könnte lauten: “Weltfrieden ist der Schlüssel zur Gesundheit, zur Selbstverwirklichung, zum Reichtum und zu einem erfüllten Leben”. Ich glaube, es bedarf keine Erklärung, vielleicht würde ich an dieser Stelle nur betonen, dass Reichtum nicht nur mit dem Finanziellen zusammenhängt, sondern man kann zum Beispiel reich an Erfahrungen, Wissen, Geschichten, Liebe, Freundschaft, Ideen usw. sein.

Jetzt stellen wir uns eine Wirtschaft und ein Marketing vor, die komplett auf den Frieden basieren, sowohl auf die individuelle als auch auf die kollektive Ebene. Nein, sagen wir es bitte nicht, dass es unmöglich ist. Denken wir positiv, sehen wir es vor unseren Augen. Wie ist es? Welche Gefühlen kommen uns zu? Versuchen wir so ausführlich wie nur möglich, das zu visualisieren und notieren wir alle unsere Eindrücke auf. Fertig? Okay, jetzt stellen wir uns vor, dass nur die Friedensprojekte mit Geld unterstützt werden. All das Geld fließt sozusagen in den Frieden. Projekte oder Initiativen, die mit Krieg zu tun haben, werden gar nicht finanziert oder mit anderen Mitteln unterstützt. Man investiert in den Frieden. Wie wäre es in so einem System zu leben? Welche Gefühle vermittelt uns diese Vorstellung? Notieren wir wieder alles auf. Wenn wir fertig sind, denken wir darüber nach. Vergessen wir dabei unsere Verantwortungskraft nicht und überlegen wir, was wir selbst tun könnten, um die Vision zu manifestieren. Suchen wir vielleicht nach Gleichgesinnten, mit denen wir uns als Friedensgruppe regelmäßig zusammentreffen und über Ideen diskutieren. Besuchen wir auch Friedenskonferenzen (es gibt zum Beispiel die jährliche Peace-Justice-Conference in Tvind, Dänemark), wo wir sowohl als Zuschauer als auch als Vorträger anwesend sein können.

Nun, das war nur die Einführung. Ich selbst habe darüber nachgedacht, was ich als Kreative für den Frieden tun könnte und mir sind einige Ideen hochgekommen: ich könnte zum Beispiel eine sogenannte Friedensgruppe organisieren, mit der ich mich regelmäßig treffe oder auf meinen Schreibwerkstätten könnte auch der Frieden das Grundthema werden. Regelmäßige Friedensmeditationen halte ich ebenfalls für eine gute Idee. Ich bin auch davon fest überzeugt, dass die Bildung dabei ein weiteres Hilfsmittel ist, also genauer gesagt, wenn die Bildung auch auf den Frieden basiert, kann das Wunder bewirken und eine neue, friedvolle Generation erziehen. Als weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg nach dem Frieden würde ich erwähnen, dass es eine große Rolle spielt, wie wir unsere Ideen betrachten: lehnen wir diese mit dem Ausruf “Blödsinn!” ab? Versuchen wir die Realität (welche übrigens mithilfe unserer Gedanken doch formbar ist) als Ausrede zu nutzen? Oder akzeptieren wir die Ideen und versuchen daraus das Beste auszubringen? Über diese Mentalität sollten wir auch nachdenken. Es ist nicht automatisch als Naivität oder Dummheit zu betrachten, wenn man nicht alles kategorisch sofort ablehnt. Wir urteilen ja auch ein Buch nicht aufgrund des Umschlags, also meiner Meinung nach ist es wichtig, Dinge auszuprobieren und zu sehen, ob diese funktionieren, bevor wir negativ über diese urteilen. Und es kann auch sein, dass etwas tatsächlich nicht funktioniert, aber in diesem Fall, statt aufzugeben und es als Mist zu bezeichnen, halte ich es eher für sinnvoll, von einer anderen Perspektive oder mit einer anderen Methode zu versuchen, vielleicht klappt es doch diesmal.

Zurück zum Frieden, mir sind vor kurzem einige kreative Projektideen eingefallen. Die erste Idee ist, eine Friedensgruppe zu gründen, die ich Netzwerk der Kreativen Friedensbringer nennen würde. Unser Motto wäre: “Ab mit dem Krieg, hoch mit dem Frieden, mit unserem Frieden!”. Als Nächstes, ich habe Anfang Februar ein Lied geschrieben, das wir alle gemeinsam vortragen könnten.

Auch im Rahmen meiner Schreibwerkstatt Bunte Zeilen wäre es möglich, sich mit dem Thema des Friedens auseinanderzusetzen. Schließlich, ich habe ein klares Bauchgefühl, dass ich ein Werk mit dem Titel Unser Frieden erfassen muss, in dem ich u.A. erkläre, warum es wichtig ist, den Frieden zu schützen und aufzubewahren, und auch darüber schreibe ich, wie es getan werden kann. Zum Schluss fällt mir ein bekannter Satz ein: “Wer will, findet Gründe/Lösungen, wer nicht will, findet Ausreden.” Also, in diesem Sinne, wollen wir oder wollen wir nicht? Falls die Antwort ja ist, dann sollten wir uns auf Gründe und Lösungen konzentrieren. Ich hoffe, dass es mir gelungen ist eure Aufmerksamkeit zu wecken und dass wir bald den Weg zum Frieden gemeinsam begehen werden. Namaste.

 

 P. S.: Ich teile noch das wunderbare Handpanstück Peace von Jonas Straumann, das mich zu einer hervorragenden Geschichte inspirierte, welche ich hoffentlich bald in Form eines Theaterstücks erzählen kann.




Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Bücher und Weihnachten (Blog-Advent - Türchen 19)

Die urleiwandste Zeit meines Lebens 2.0 - Hospitationswoche 1 beim Österreich Institut Bp. (28. August bis 1. September 2023)

Mittsommernacht bei Ikea - Lithageschichte