Hygge-Gastartikel 2 - Filip von kroetenboss.ch: Hygge - Was bleibt, wenn der Rauch sich legt

 




Vorwort von Lettie Lindtzer:

Liebe Leserschaft, ich habe ja von 28. Jänner bis 28. Februar 2025 eine Blogparade über Hygge veranstaltet. Ich habe mit mehr Einsendungen gerechnet, wollte ja die 7 beste Beiträge als Gastartikel veröffentlichen, jedoch habe ich nur 2 bekommen. Diese beide veröffentliche ich aber, so finde ich es fair. Heute ist also hier auf der Bühne von Lindtzeratur der zweite Gastartikel dran, geschrieben von Filip (kroetenboss.ch). Lieber Filip, ich bedanke mich noch einmal ganz herzlich bei dir für deinen Hygge-Artikel! 😊 Viel Spaß beim Lesen wünsche ich. Los geht's! 



***



Ich hab den Aufruf zur Blogparade gelesen. „Was bedeutet Hygge für mich?“ Veranstaltet von Lettie auf ihrem Blog Lindtzeratur – ein Thema, das nach skandinavischem Kissenkino klingt. Aber dann dachte ich: Was, wenn ich graben würde? Wenn ich Hygge nicht als Deko, sondern als Echo betrachte – als das, was bleibt, wenn das Leben mich kratzt, brennt, packt und küsst?

Hier ist meine Antwort. Echt, roh und genau so, wie ich Hygge fühle: nicht weich – sondern wahr.⚡



Hygge ist, wenn mein Körper „Ja“ sagt – zu mir.

Das Gefühl, wenn mein Körper endlich nicht mehr „fremd“, sondern „richtig“ ist. Wenn Muskeln sich anspannen und ich sehe: Das ist meine Form. Kein Kompromiss. Kein „bald“. Jetzt. 💪
Wenn meine Stimme tief aus der Brust kommt, rau, kantig, und jemand „er“ sagt – ohne Zögern, ohne Nachfragen. Kein „Respekt“ – einfach Selbstverständlichkeit. Das ist mehr als Hygge. Das ist Zuhause. 🏡



🎶 Hygge ist, wenn Musik mich zerlegt – und wieder zusammensetzt.

Ein Song, der mich von der ersten Note packt. Wenn der Bass in meiner Brust vibriert und eine Melodie sich wie eine Narbe in meine Seele fräst. Wenn jemand sagt: „Hör dir das an, das passt zu dir“ – und es trifft. 🎧🔥




✒️ Hygge ist, wenn die Feder fliegt – und meine Gedanken mitnimmt.

Füllfederhalter. Kein schnelles Tippen, kein kaltes Klackern. Nur ich, das Papier – und diese Feder, die über die Oberfläche gleitet, als würde sie tanzen. Gold, das fließt, Tinte, die Spuren zieht, die am PC nie so lebendig wären. Wenn die Hand den Stift hält, die Finger das Material fühlen – das ist kein Schreiben, das ist Schaffen. 🖋️✨




🏊 Hygge ist Kampf – und Sieg.

Vergiss Wohlfühl-Bäder. Mein Wasser ist kalt, chlorig – und es fordert mich heraus. Jeder Zug: ein Schnitt durch die Oberfläche. Jeder Atemzug: ein Sieg über den Schmerz. Ich schwimme nicht, um zu „entspannen“ – ich schwimme, um mich zu spüren. 💦




💉 Hygge sticht – und bleibt.
Tattoos. Piercings. Schmerz, der nicht verletzt, sondern schafft. Wenn die Nadel meine Haut bricht, wenn es brennt, pocht – und daraus Kunst entsteht. Das ist Hygge: Schmerz, der Besitz ergreift – und bleibt. 🖤




🐾 Hygge schnurrt. Und trägt Panzer.

Drei Kater. Perry, Kenai, Atlan. Ihre Wärme, ihr Gewicht, ihr Schnurren – mehr Therapie als jedes Zitat auf einem Poster. Sie reden nicht. Sie sind. 🐈‍⬛💛
Und dann: Ascari und Asunga, meine Pennerschildkröten. Ihr Zuhause? Kein steriles Habitat – eine Szene, geboren aus einem Witz: „Die hocken da wie Penner, gleich verlangen sie Wein und Bier.“ Also hab ich’s gebaut: Zelt, Lagerfeuer, Miniaturflaschen – mein Humor in Holz und Moos. Aber so, dass jede Brücke, jeder Stein, jeder Winkel ihren Bedürfnissen entspricht. Es ist genau dann Hygge, wenn es nicht auf Kosten der Tiere geht – wenn Humor, Kreativität und Respekt Hand in Hand gehen. 🐢🔥




🎁 Hygge ist Geben – aber bitte mit Zielscheibe.

Ich schenke nicht, um zu gefallen. Ich schenke, um zu treffen. Wenn jemand etwas auspackt und ich sehe in den Augen: Das ist es. Das bin ich. – Dann hab ich gewonnen. Denn echtes Geben ist kein Akt, es ist eine Kunst. 🎯🎁





👀 Hygge ist, wenn Blicke knistern.

Manchmal ist Hygge auch einfach der Anblick. Wenn mir auf der Straße ein Mann begegnet, der genau in mein Beuteschema fällt. Ein Blick, eine Ausstrahlung – Lederjacke, Tattoos, das gewisse Etwas. Wenn es kurz knistert, ohne Worte, ohne Absicht – aber mit Wirkung. 🔥





🌙 Hygge ist Rauch, der flüstert – und Dunkelheit, die hält.

Abends. Ein Räucherstäbchen, das langsam verglüht. Zimt in der Luft – warm, würzig, ein Hauch Chaos. Keine Wohlfühl-Esoterik. Nur ein Geruch, der sagt: Hier bist du sicher. 🌫️🕯️
Und wenn die Dunkelheit kommt, drückt sie nicht. Sie deckt zu. Und was bleibt, ist Ruhe. Nicht die Ruhe des „Alles ist gut.“ Sondern die des: Heute war ich echt.




💡 Und am Ende? Hygge ist das Echo, das bleibt.

Hygge ist nicht weich. Es kratzt, brennt, summt, sticht – und bleibt. ⚡

Es ist nicht, was man hat.
Es ist, was man ist.

Danke, Lettie, für den Anstoß. Hier ist meine Antwort – ganz und gar ich.



Quelle des Artikels: https://kroetenboss.ch/2025/02/16/hygge-was-bleibt-wenn-der-rauch-sich-legt/

Mehr über Filip: https://kroetenboss.ch/impressum/



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Nachwort von Lettie Lindtzer:

Nun, das war's dann mit Filips Hygge-Artikel. Dieses Hygge-Konzept erinnert mich übrigens an Meik Wikings Satz "Es gibt keine Hygge ohne Uhygge." Stimme voll zu. Leider war's das auch mit der ganzen Hygge-Blogparade, da ich nur diese zwei Artikel bekommen habe. Jedoch bin ich sowohl Lisa als auch Filip sehr dankbar und es ist eine echte Freude und Ehre, die Beiträge als Gastartikel veröffentlichen zu dürfen. Jetzt muss ich mich leider verabschieden, aber bald komme ich mit neuen (diesmal eigenen) Artikeln zurück. Bis zum nächsten Artikel also! Tschüsserl-Busserl! 😘😘😘

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