Blogparade-Gastartikel von Sari: [Blogparade] Freundschaft & Gemeinschaft

 



Vorwort von Lettie Lindtzer

Habidere, hei, servus und hallo, meine liebe Leserschaft! Auf meiner Blogparade, die bis zum 1. April lief, kam ein Artikel von Sari, den ich sehr interessant fand und mit dem ich in vielen Punkten absolut einverstanden bin. Jetzt veröffentliche ich Saris Artikel anbei als Gastartikel. Los geht's! Viel Spaß beim Lesen! 



[Blogparade] Freundschaft & Gemeinschaft


Früher flatterten Einladungen via Post in den Briefkasten und wir mussten uns nur überlegen, ob wir Zeit und Lust haben oder nicht. Heute erfolgt das alles eher digital (selbst Geburtstagseinladungen bekomme ich nun übers Handy als Bildchen zugeschickt). Und manchmal bekommt man eine Einladung auch über Umwege. So zum Beispiel zu der heutigen Blogparade, die von Lettie ins Leben gerufen wurde.

Ursprünglich hatte ich sie fürs Wochenende eingeplant, aber irgendwie passt das Thema ganz gut zum Fazit des gestrigen Bloggerschnacks, also dachte ich mir, ich ziehe sie doch schon einmal vor (und bin dann auch nicht ganz so knapp vor Abgabeschluss dran, so dass der eine oder andere von euch vielleicht auch noch daran teilnehmen kann). Bei Letties Blogparade heute dreht sich übrigens alles um das Thema “Freundschaft & Gemeinschaft”. Hier erfahrt ihr mehr darüber, falls ihr auch interessiert seid.



Wo liegen die Unterschiede zwischen Freundschaft und Gemeinschaft?

Bevor ich mit den vorgeschlagenen Fragen bzw. Themen von Lettie widmen möchte, will ich gerne für mich (und vielleicht für euch) ausmachen, wo der Unterschied zwischen diesen beiden Begrifflichkeiten liegen könnte. Ich differenziere ja immer zwischen Freunden und Bekannten. Gemeinschaft ist ja noch einmal ein vollkommen anderer Bereich. Übrigens habe ich mich im Laufe der Jahrzehnte (muss man ja schon so sagen) von Beschreibungen wie “beste Freunde” verabschiedet. Ein Phänomen aus der Kindheit, wo man sich gerne als beste Freunde betitelte und dachte, man könne ja nur einen haben. Dem bin ich entwachsen und muss manchmal über mich selbst schmunzeln… Geht euch das auch so?

Gut, also Freundschaft beschreibt laut Klexikon – und ich wähle bewusst mal das Kinderlexikon statt Wikipedia – eine Beziehung zwischen zwei Menschen, die einander mögen und gerne gemeinsam etwas machen. Man verspürt eine gewisse Sympathie zueinander.

Gemeinschaft hingegen lässt sich scheinbar nicht ganz so einfach erklären, so dass wir doch auf das reguläre Wiki zurückgreifen müssen. Hier herrscht das sogenannte “Wir-Gefühl” vor und wir schauen eher auf ein soziales Miteinander in Gruppen. Diese Gruppen können ganz banal Familie sein, aber eben auch Freundeskreise, Clans und dergleichen. Man ist auf eine bestimmte Art und Weise miteinander verbunden. Dabei kann dies freiwillig aber durchaus auch unfreiwillig passieren (so sind Kinder automatisch Teil der Gemeinschaft “Familie”).

Okey, so weit, so gut…


Widmen wir uns mit dem Wissen nun also den Fragen
Lettie stellt uns für ihre Blogparade bereits eine kleine Ansammlung an Fragen und Gedanken zur Verfügung, denen wir uns widmen können. Ob wir im Anschluss noch ein wenig mehr dazu zu sagen haben, das wird sich sicherlich erst am Ende zeigen…




Was bedeuten mir Freundschaft und Gemeinschaft?

Ich habe früher immer gerne gesagt, dass ich Menschen um mich herum brauche. Das geschah vor allem immer mit Blick auf das Wochenende. Ein Wochenende, ohne dass wir uns mit Freunden irgendwie getroffen haben, das fühlte sich irgendwie traurig an. Also kam meist spätestens Freitags immer die Frage auf “Was machen wir heute”. Ich bin eine ziemlich treue und durchaus auch mal anhängliche Seele, die auch immer sehr nach Harmonie strebt und dazu neigt zweite und auch dritte Chancen zu vergeben. Hauptsache alles passt gut zusammen. Freundschaften sind mir unglaublich wichtig und ich habe immer sehr daran zu knabbern, wenn sie sich auf einmal auseinander Leben. So habe ich durchaus im Laufe meines Lebens gelernt, dass es für die verschiedenen Phasen, die man über all die Jahre hinweg durchlebt, auch verschiedene Menschen gibt, die sie mit einem teilen.

Nur wirklich wenige bleiben konstant Teil deines Lebens, viele eine schöne Erinnerung an eine andere Zeit. Ich hatte meine Clique in der Grundschule. Vor allem Mädchen und zwei wirklich gute Freunde. Man hat sich täglich gesehen, ständig beieinander übernachtet und es fühlte sich fast wie Geschwister sein an. Der Umbruch kam mit der Oberschule. Neue Menschen, unterschiedliche Schulen, man veränderte sich. Ich habe schon oft – zuletzt gestern – erwähnt, dass meine Teenager-Zeit nicht unbedingt einfach war und ich erst nach und nach aus einem tiefen Loch wieder herausfand. Nicht zuletzt durch den Menschen, der heute an meiner Seite ist. Ein neuer Freundeskreis entstand im Rahmen der Oberschule. Eine neue Phase des Lebens. Einige wurde Freunde, andere waren Teil dieser Gemeinschaft und die Zusammensetzung variierte immer ein wenig. Mit den Kindern änderte sich wieder alles. Neue Menschen betreten den Kreis, andere verlassen ihn. So ist der Kreislauf. Wichtig ist inzwischen nur, dass man die richtigen Menschen findet, die einen durch diese Phasen begleiten, oder?

Und das ist es wohl, das ich für mich aus all der bisherigen Lebenserfahrung gezogen habe. Es gibt einen ganz kleinen Kreis an engen Freunden, die mir wirklich wichtig sind und deren Meinungen und Ansichten für mich eine große Rolle spielen. Diese haben auch eine gewisse dauerhafte Anwesenheit in meinem Leben. Und dann gibt es die Gemeinschaften, die sich aus den jeweiligen Abschnitten ergeben. Beides ist wichtig für mich und meine Art mit der Welt da draußen umzugehen. Ich habe halt nur gelernt, dass das alles genauso veränderbar ist, wie alles andere im Leben. Das ist nicht immer einfach, gehört aber einfach dazu.





Wann hatte ich zum letzten Mal ein richtiges Freundschafts- oder Gemeinschaftsgefühl?

Oh, das kommt immer wieder mal vor. In der Familie besonders zum Sommer hin, wenn wir kunterbunte kleine Motto-Partys im Garten feiern und jeder den Spaß mitmacht, den ich mir so ausdenke. Zum Beispiel. Oder als der Mann und ich letztes Jahr alleine nach Paris und ins Disneyland flogen, während meine Schwester auf die Jungs aufpasste. Da gab es einen Chat, wo wir uns alle ständig miteinander austauschten. Das war lustig. 


Mit dem Mann in Paris













Ein Gemeinschaftsgefühl verspüre ich witzigerweise auch immer wieder am Spielfeldrand, wenn die Kinder ein Spiel haben. Inzwischen darf ich ja mehr bei den Eltern und weniger bei dem Trainer stehen, da sich meine Rolle als Betreuerin etwas verändert hat im Laufe der letzten zwei Jahre. Wenn man da dann zusammen steht, sich aneinander klammert, ruft, feiert, klatscht und auch mal schimpft (ja, wir Fußballeltern können manchmal echt peinlich sein), dann hat man so ein Gefühl von Zusammenhalt… es ist schon echt lustig.

Es sind eher so kleine Momente, die dann zu besonderen werden und an die man dann mit einem Lächeln auf dem Gesicht denken muss. 





Wie helfen mir Freundschaft und Gemeinschaft dabei, an meine Ziele näher zu gelangen?

Hm… diese Frage finde ich ehrlich gesagt schwierig. In einer Gemeinschaft kann man sich durch Austausch vielleicht gegenseitig inspirieren und motivieren, denn eine Gemeinschaft zeichnet sich ja nun durch das “Wir-Gefühl” aus, wie wir oben schon gelesen haben und dadurch, dass man wohl irgendwie Gemeinsamkeiten hat. Sei es, dass man sich gegenseitig zu mehr Sport oder Bewegung antreibt. 

In einer Freundschaft, zu der ich tiefes Vertrauen habe, kann ich mich vielleicht manchmal auch einfach fallen lassen. Ich kann in ein Telefon weinen, wenn mir die Dinge zu viel werden, kann auch mal maulen ohne bewertet oder komisch beäugt zu werden. Man kann alle Seiten von sich zeigen. Denke ich… vor allem, wenn man hier halt von wahrer Freundschaft spricht und nicht nur oberflächlicher. Man kann Dinge auf- und verarbeiten. Und das wiederum macht mich sicherlich zu einem besseren Menschen, der gestärkter seine Ziele angehen kann.





Über welche Eigenschaften muss ein/e gute/r Freund/in absolut verfügen? Warum?

Ein wirklich guter Freund gibt einem wohl das Gefühl genau das zu sein, auch wenn man sich Jahre lang nicht gesehen hat. Jeder von uns kennt das doch sicherlich, wenn man nach langer Zeit wieder an einem Tisch sitzt und es anfühlt, als wären nicht Wochen, Monate oder gar Jahre vergangen. Wisst ihr, was ich meine. Dieses Vertraute ist niemals weggegangen. So etwas hat man sicherlich mit nur wenigen Menschen und wenn man so welche in seinem Leben hat, dann kann man wohl davon sprechen, dass es welche von diesen Guten sind.

Natürlich sollte ich das Gefühl haben mich nicht verstellen zu müssen. Ich sollte ich sein dürfen und zwar mit all meinen Seiten, die ich so habe. Die guten und die schlechten und wenn die schlechten gerade mal überwiegen, dass ich dafür nicht auf einmal verurteilt werde. Jeder von uns hat diese Phasen. 

Man sagt zwar immer, dass ein guter Freund jederzeit da ist und zuhören können sollte. Aber ich finde, auch diese sind nur Menschen und können vielleicht genau das gerade nicht. Aus welchen Gründen auch immer. Das macht sie nicht plötzlich zu schlechteren Freunden. Dann wiederum ist es wertvoll und wichtig auch selbst zu verstehen, dass es manchmal einfach nicht geht, du der Person deshalb aber nicht weniger wichtig ist. Wie in allen Bereichen sonst auch ist Freundschaft ein GEBEN und NEHMEN. Manche nehmen aber nur und damit ist man raus aus dieser Sparte, wie ich finde. Man hat Verständnis füreinander und  ja, ist füreinander da. Im Bereich der eigenen Möglichkeiten. Man kann vollkommen verschiedenen sein und dennoch diese Verbundenheit füreinander verspüren. All diese Dinge irgendwie… ich hoffe, ihr wisst, was ich meine…



Was macht eine gute Gemeinschaft aus? Warum?

Ich glaube in einer guten Gemeinschaft möchte ich einfach nur Spaß haben können. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass man aufeinander trifft und lachen kann. Auch hier treffen natürlich verschiedene Charaktere aufeinander, die sicherlich nicht in allen Bereichen immer einer Meinung sein können. An dieser Stelle spielt eben Akzeptanz und Toleranz eine große Rolle. Im Endeffekt steht aber in einer Gemeinschaft im Mittelpunkt, dass man am Ende des Tages auf eine gute gemeinsame Zeit blicken kann. Sei sie inspirierend, motivierend oder produktiv gewesen.



Freundschaft war schon immer ein schwieriges Thema

Daher fällt mir, merke ich gerade, diese Blogparade doch schwerer als gedacht. Im Laufe der Jahre kamen Freunde und gingen wieder. Es gibt ein paar Menschen, denen traure ich wirklich hinterher und ich habe keinen von ihnen so wirklich aus den Augen verloren, auch wenn es mir sicherlich besser getan hätte hier so manche Brücke abzubrechen. Nun gut, so bin ich einfach gestrickt und wie man ja weiß, lässt sich ein Charakter nur schwer so von heute auf morgen verändern (und das ist sicherlich auch nicht verkehrt so).

Zeigt halt aber auch, dass ich Freundschaften eine ziemlich große Bedeutung zuspreche (vielleicht manchmal ein bisschen zu viel). Immerhin habe ich meine Mauern, die überwunden werden müssen und wenn man das schafft, dann hat man sich auch einen Platz in meinem Herzen erkämpft. So etwas hat viel Gewicht bei mir. 

In Punkto Gemeinschaften bin ich vielleicht im Laufe der Jahre ein wenig entspannter geworden. Ich genieße die Gesellschaft in lustigen Gruppen und habe immer noch gerne viele Menschen um mich herum, aber ich bin durchaus auch genügsamer geworden und genieße meist die Zeit mit meinem aller wichtigsten Freund genauso oder gar mehr, als die wilden Zeiten, die früher so wichtig für mich waren.

Im Fazit… hmm… ohne Freundschaft und Gemeinschaft kann ich nicht funktionieren. Aber diese sind im Laufe eines Lebens genauso wandelbar, wie viele andere Dinge eben auch.




Nachwort von Lettie Lindtzer

Nun, das war's dann mit Saris Blogparade-Artikel. Hier könnt ihr mehr über Sari erfahren: 
Ich hoffe, dass dieser Artikel euch gefallen hat. Jetzt muss ich mich leider verabschieden. Bis bald zum nächsten Artikel. Tschüsserl-Busserl! Ha det bra! 😘😘😘

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