Wie ich meine Angst vor Sichtbarkeit überwinde (Blogparadefortsetzung - Blog-Advent - Türchen 14)
Aufruf zur Blogparade: https://www.beckandbold.com/blogparade-sicherheit-fur-sichtbarkeit/?fbclid=IwAR0PdBi6ByuKmBHMPeJ1gV_kkrZJhxhCetKXflhFsXN_4fNOc00qhQ0-Uu0
Habidere, Ihr Lieben! 😊
Heute beschäftigen wir uns mit einem spannenden Thema, nämlich mit Sichtbarkeit und mit der Angst davor, sowie damit, wie wir diese überwinden könnten. Viel Spaß beim Lesen wünsche ich. Los geht's!
Definition von Sichtbarkeit
In erster Linie lass uns bisserl Linguisten werden (gute alte Gewohnheit von der Uni... Oida... 😄). Die Definition von Sichtbarkeit lautet also folgenderweise:
[Grad der] Erkennbarkeit; sichtbare, deutliche Beschaffenheit
(nach Duden)
Also, wenn ich z.B. einen neuen Artikel poste, werde ich im Internetz sichtbar. Mit einem neuen Video ebenso. Mit einem Foto gleichfalls. Geschweige denn von meinen Romanen, die ich auf Wattpad zeige und dann noch die URL davon teile. Heute freue ich mich darüber, jedoch früher, als ich jünger war, hat es mich eher erschreckt, sichtbar zu werden, bekannt zu werden und überhaupt: vor einem Publikum zu sein und zu präsentieren. Oida... Ich war ziemlich bescheiden, zurückgezogen, wortkarg und verschlossen. Scheu. Introvertiert. Und so weiter und so fort...
Nun, anbei beantworte ich ausführlicher die Fragen, die in der Blogparade gestellt werden.
Wann oder wobei hat sich Deine Sichtbarkeit zum ersten Mal toll und echt angefühlt?
Hm, gute Frage... Oida, i woaß es selbst net... Mal bisserl nachdenken muss i... Es war entweder, als ich angefangen habe, auf Deutsch zu schreiben (Sommer 2018) oder als ich vor fast dem ganzen Gymnasium das Lied Leb deine Träume von der Band Luxuslärm gesungen hab (Faschingsfest am 22. Februar 2019)... Aber so haargenau kann ich's net sagen.
Worauf bist Du besonders stolz bezüglich Deiner Sichtbarkeit?
Das ist ja watscheneinfach zu beantworten: ich bin meiner Sichtbarkeit bezüglich darauf stolz, dass ich ausführliche Gedanken auch in komplexeren Sätzen in so einer Sprache erörtern kann, welche von den meisten Menschen eher als schwierig, zu kompliziert, unlogisch und unerlernbar empfunden wird. Und sogar mit den Dialektwörtern kenne ich mich gut aus und benutze diese oft mit Vorliebe in meinen Beiträgen bzw. Romanen, Erzählungen, Kurzgeschichten, was auch immer...
Hast Du ein Lieblingsoutfit für Fotos oder (online) Meetings? In welchen Klamotten fühlst Du Dich unschlagbar?
Meistens trage ich sehr gerne grün oder blau, aber auch rosa oder lila. Oder schwarz-weiß, wenn ich etwas eleganter sein soll. Ich fühle mich in kurzen Klamotten oder in einer Tunika mit engen Leggings unschlagbar. Für Fotos oder (online) Meetings trage ich am liebsten Blusen, schwarze Hosen, Jeans, manchmal auch Röcke, Tunikas oder eben Pullis, wenn es kälter ist. Je nachdem.
Welche Rolle spielt Deine Umgebung (Team, Kolleg:innen, Führungskräfte, Kund:innen, Partner, Freundeskreis …) für Deine Sichtbarkeit?
Meine Freunde und Familie haben mich meistens immer in meiner Sichtbarkeit unterstützt. Seitdem ich im Österreich Institut Budapest arbeite, spielen auch meine Kolleg:innen eine große Rolle bei meiner Sichtbarkeit. Eine ziemlich große Rolle sogar, denn so sichtbar, wie ich bei ihnen bin, bin ich sonst nirgendwo anders. Und sie sind das urleiwandste Team, dessen Mitglied man überhaupt sein kann. Schon immer wünschte ich mir, träumte jahrelang Tag und Nacht davon, Teil eines solchen Teams zu werden... Und tadaaaaa! Es hat geklappt! 😍
Gibt es einen Unterschied zwischen Sichtbarkeit online oder „vor Ort“? Welchen?
Oida... Schwierige Frage. Aber ich mag Herausforderungen echt gerne, also versuche ich zumindest diese zu beantworten. Mal schauen... Es hängt davon ab, was man macht. Z.B. als Autorin ist die online Sichtbarkeit manchmal an sich nicht groß genug und da ist a bisserl Hilfe vor Ort gebraucht (z.B. dass ich meinen Bekannten/Freunden/Kollegen und manchmal sogar Schülern erzähle: "Guckt mal, es gibt diesen Blog, namens Lindtzeratur, von mir, es wäre mal leiwand, wenn ihr einiges davon gelesen hättet!", und dann mal schauen, was sich daraus entwickelt... bisher sind die Ergebnisse befriedigend. Es kann auch der Fall sein, bei der online Sichtbarkeit, dass man sich nicht nur für meine Arbeit interessiert, sondern eher in einer anderen Richtung mich "kennenlernen" möchte. Ich wurde z.B. mal von echten Stalkern bzw. Sugar Daddies kontaktiert und es war echt deppat. Afoch deppat. Neee, dank sche, Oida, i wü net dein Geld, i verdien's mir mit hartem Hackeln selber! Auf nimma Wiedersehen! Man sollte also schon aufpassen. Und solche deppate Beidl (entschuldigung für die Wortwahl, aber ich kann nichts anderes über solche Leute sagen, die sich so geschmacklos verhalten) im besten Fall bitte sofort blockieren!
Als Lehrerin funktioniert die Sichtbarkeit eher vor Ort, jedoch in der Covid-Zeit wurde ich ebenfalls online weiterempfohlen. Meines Erachtens nach, wenn es vernünftig ist und man aufpasst und vorsichtig ist, gehen beide Sichtbarkeiten in Ordnung. Es bedarf dabei aber ziemlich viel Offenheit zur Weiterentwicklung und auch Bewusstsein.
Welche Komplimente hast Du bekommen und gedacht „Genau, so ist es!“ oder „Echt? So wirke ich?“
Ziemlich vielfältige! 😄 Bei manchen war's sogar der Fall, dass ich zuerst "Echt? So wirke ich?" dachte und dann musste ich feststellen: "Genau, so ist es!". Aber schauen wir mal die Komplimente:
"Du sprichst so schön Deutsch!"
"Du schreibst sehr gut und unterhaltend!"
"Was wollen Sie mit C1? Ihr Niveau ist schon weit hinüber!"
"Dein Blog ist super!"
"Ich bin so stolz auf deine Ergebnisse!"
"Ihre Themenwahl für die Diplomarbeit ist echt interessant!"
"Wie hätte ich bloß ohne dich diese Präsentation zusammengestellt?"
"In diesem Projekt ist deine Kreativität und Vielseitigkeit sehr stark gebraucht!"
"Sie haben ein sehr schönes Gedicht über die Donau geschrieben!"
"Du bist ein echter Schatz!"
"Wie du tanzt... das kann man nicht beschreiben, das sollte man einfach mit eigenen Augen zusehen und erleben!"
"Du bist eine tolle Schauspielerin!"
"Du bist so lieb!"
"Gut, dass du mir bei dieser Übersetzung geholfen hast!"
Und so weiter und so fort. Echt schmeichelhaft... Jetzt bloß net sentimentalistisch werden... Und bloß net rean... 😅
Worauf verzichtest Du, weil Dich diese Dinge unsicher machen würden?
Hm, was macht mich unsicher? Pessimismus, negative Gedanken...Negative Erfahrungen anderer...Drama...solche Menschen/Situationen, die mich nur runterziehen, also darauf verzichte ich, wenn's nur möglich ist.
Woran merkst Du, dass Du authentisch sichtbar bist?
Daran, dass ich einfach gesehen, wahrgenommen und akzeptiert werde, wie ich bin. Auch mit meinen Makeln. Und wenn diese noch süß gefunden werden, ist es der Hauptgewinn...
Welche Feedbacks zu Deiner Sichtbarkeit haben Dich wachsen lassen und begleiten Dich?
Die obenerwähnte Komplimente, größtenteils. Jedoch ist es schon geschehen, dass jemand mich unterschätzt hat und ich wollte diese Person unbedingt damit schockieren, dass ich überhaupt nicht so bin, wie sie dachte. Bei mir schaut es mit der Unterschätzung genauso aus: je mehr man mich unterschätzt, desto höher will ich fliegen bzw. wachsen. Und in der Mehrheit der Fällen schaffe ich es auch... 😉
Was ist dir besonders wichtig, damit Du gut und richtig gesehen wirst?
Auf jeden Fall, dass ich authentisch bleibe. Nett sein, aber nicht übertreiben, also eine gute Balance zwischen Weiche und Härte aufrecht erhalten. Manchmal auch nein sagen (z.B.: "Möchtest du ein Stück Torte? Nein, für mich bitte zwei!" Okay, das war jetzt so halbwegs als Witzerl gemeint, aber eben... 😄). Ehrlich sein und nur im Notfall lügen. Meine Liebsten zu beschützen und für sie aufzustehen. Frieden bewahren. Mich in keine nutzlose und runterziehende Konflikte zu stürzen.
Hast Du einen Talisman? Oder achtest Du auf bestimmte Dinge, die „dazu gehören“?
Ja, ganz sicher, sogar mehrere! Ich habe nämlich verschiedene Kristallen und achte immer auf bestimmte Dinge, die dazu gehören. In der großen Kristallbibel lese ich sogar darüber nach, welcher Kristall in welcher Situation am meisten hilft und so weiter. Diesen Sommer habe ich einen Pi-Stein erhalten, den ich seitdem jeden Tag trage. Und das Allerurleiwandste: in unserem Büro befindet sich ein Rosenquarz, der für angenehme Atmosphäre, Freundschaft, Wertschätzung und gute zwischenmenschliche Beziehungen sorgt. Kein Wunder dann, dass wir so ein leiwandes Team sind... 😍
Wer ist ein Vorbild für Dich?
Wart amal... Ich hab nämlich ganz viele Vorbilder. Über ein paar von ihnen habe ich anbei geschrieben: https://lindtzeratur.blogspot.com/2023/11/vorbilder-nicht-nur-fur-kinder_7.html
Das ist jedoch nicht die vollständige Liste... meine Kolleg:innen gehören auch zu meinen Vorbildern. Und die Moderator:innen von Easy German ebenso, sowie meine Lieblingsautoren. Oida, eine vollständige Liste zu schreiben hätte mir mehrere Leben lang gedauert... 😂
Wodurch ist Dein Mut für Sichtbarkeit gewachsen?
Durch Herausforderungen und erhöhtes Selbstbewusstsein, das ist ja eindeutig und watscheneinfach! 😉 Ach ja, a bisserl Erfahrung war auch dabei...
Welche Sprüche oder Affirmationen helfen Dir?
Ganz viele. Aber seit August gibt es einen Spruch - der von einem Kollegen stammt -, den ich mir besonders gerne und oft wiederhole: "So oder so, das Leben geht immer weiter."
Und noch ein paar Sprüche und Affirmationen, die mir im Leben noch weiterhelfen:
"Ich erschaffe mir ohne jeglichen Anstrengungen das Leben, welches ich gerne gelebt hätte."
"Ich wähle, mich jeden Tag in meiner Haut wohl zu fühlen."
"Ich lasse die Vergangenheit los und verzeihe mir selbst."
"Ich habe eine Entscheidung getroffen, dass ich ab diesem Moment nur sowas denke, sage und tue, was für mich nützlich ist und Freude in mein Leben bringt."
"Ich darf mich öffnen."
"Ich darf mich so zeigen, wie ich wirklich bin."
"Ich akzeptiere mich selbst."
"Ich werde immer gesünder."
"Es ist wurscht, welche Herausforderungen zu mir kommen, ich meistere sie alle nach meinen besten Fähigkeiten."
Das war's dann mit dem Thema "Sichtbarkeit" meinerseits. Wie geht es Euch damit, habt Ihr auch Lust zu erzählen? Schreibt ruhig in die Kommentare... Ich hoffe, dass Ihr beim Lesen mindestens so viel Spaß hattet, wie ich beim Schreiben.
Tschüsserl-Busserl, bis zum nächsten Artikel! 😘😘😘
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