Conturina - Eine Legende aus Südtirol
Hoila, habidere, servus und hallo, meine liebe Leserschaft! Zwar ist seit unserer Südtirol-Reise bereits eine halbe Woche vergangen, mein Südtirol-Fieber ist aber geblieben. Sogar, während meines Aufenthalts dort, erinnerte ich mich urplötzlich an eine Legende aus Südtirol, die ich noch in der vierten oder fünften Klasse von meiner Lehrerin erzählt bekommen habe, als ich in Italien zur Schule ging. Das ist nämlich die Conturina-Legende, die ich euch jetzt hier erzähle. Das Ende ist bissl... hm, wie soll ich sagen... wurscht, ihr werdet schon eure Meinung haben. Mich hat sowieso diese Legende bereits damals aus irgendeinem mysteriösen Grund fasziniert und noch heute weiß ich nicht, warum genau. Los geht's!
Im Contrin-Tal, am Füßen des steilen Marmolada-Berges, lebte einmal ein wunderschönes Mädchen namens Conturina. Mit ihrer Stiefmutter und zwei Stiefschwestern wohnte sie in einem Palast. Zahlreiche Gäste, vor allem Prinzen und Ritter, kamen oft zu ihnen zu Besuch. Alle blieben immer von Conturinas Schönheit fasziniert, ohne die andere zwei Töchter zu beachten, die sich so vernachlässigt fühlten.
Die Stiefmutter, neidisch auf Conturinas Schönheit, befahl, dass sie so tue, als wäre sie stumm und dumm, aber das änderte gar nichts an der Situation, die Eingeladene hatten immer noch Augen nur für Conturina und nicht für die hässlichen Stiefschwestern. So geschah, dass die Stiefmutter, immer verbitterter, befahl von ihr, dass sie unbeweglich bleibt, als wäre sie gelähmt. Auch hier änderte sich die Situation gar nicht, jeder Gast blieb von ihrer Schönheit angezogen.
Die Stiefmutter entschied sich dann dafür, einen Zauber zu verwenden und bat eine Hexe, das Mädchen in eine Felsenstatue umzuwandeln. Noch einmal blieben die Prinzen und die Ritter von der Schönheit dieser Statue beeindruckt. Mit all ihrer Wut befahl die Stiefmutter ihren Dienern, die Statue von zu Hause so weit wie möglich zu bringen, damit keiner mehr sie sehen konnte. So wurde Conturinas Statue zur Ombretta-Spitze des Marmolada-Berges gebracht. Auf diese Weise konnte sie nie wieder gesehen werden.
In den folgenden Jahren fragten sich alle, wo die schöne Conturina bloß war, da niemand mehr sie in ihrem Haus gesehen hat, inzwischen verbreiteten sich aber die Gerüchte darüber, dass von der Bergspitze ein weiblicher Gesang zu hören sei. Eines Tages hörte ihn auch ein Soldat, dem es gelang, Wörter und einen weiblichen Gesang zu unterscheiden. Der Soldat entschied sich dafür, auf den Berg raufzuklettern und versuchen, die Frau zu befreien. Jedoch Conturina sagte ihm, dass bereits sieben Jahre vergangen sind, seit dem Zauber, welcher schon unlösbar wurde, und ihr Schicksal war, für ihr ganzes Leben eine Felsenstatue zu bleiben.
Noch heute, wenn man von der Contrin-Berghütte die Felsen und das Tal Richtung Ombretta-Gang beobachtet, ist es möglich, zwischen den Dolomitenformen das Gesicht der schönen Conturina zu sehen, außerdem, wenn man dorthin beim Sonnenuntergang einen Ausflug macht, kann man auch ihre Stimme hören, welche diejenige ladinische Strofe singt, die ihr trauriges Schicksal erzählt:
"Son de sas e no me meve, son de crepa n Marmoléda, son na fia arbandonéda e no sé perché rejon."
= "Ich bin aus Stein und bewege mich nicht, ich bin aus Felsen auf dem Marmolada, bin eine verlassene Tochter und weiß nicht, aus welchem Grund."
Das war's dann mit der Legende. Was denkt ihr darüber? Schreibt es mir unbedingt, wenn ihr wollt. Bis zum nächsten Artikel, Tschüsserl-Busserl! 😘😘😘
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