Für diese Fehler bin ich wirklich dankbar - Teilnahme an der Blogparade von Danielle Berg

 



Aufruf zur Blogparade: https://danielle-berg.com/blogparade-fehler-dankbar/


Habidere, hallo und servus, meine liebe Leserschaft! Der Blogparadensommer läuft immer noch. Anbei geht es um ein ganz interessantes Thema, von dem meiner Meinung nach zu wenig gesprochen wird, und wenn trotzdem, dann eher negativ: nämlich geht es um Fehler! Früher, als Schülerin und Gymnasiastin hatte ich Angst, Fehler zu machen und war furchtbar perfektionistisch. Erst während des Studiums, des Praktikums und später während der Arbeit lernte ich, dass Fehler machen völlig in Ordnung ist, wenn man daraus lernt. Seitdem ermutige ich auch meine Kursteilnehmer, sich nicht zu schämen, wenn sie mal den einen oder anderen Fehler machen, sondern gemeinsam mit mir danach zu schauen, was man daraus lernen kann und wie es nächstes Mal besser gemacht werden könnte. Deshalb ist meine Philosophie: "Fehler sind Helfer, nur anders buchstabiert", wie das obige Bild es auch darstellt. Den Satz habe ich übrigens in einem Instagram-Beitrag gelesen und mir sofort angeeignet. Und früher habe ich sogar den folgenden Satz in einem Ikea-Katalog gelesen: "Nur wer schläft, macht keine Fehler." Das stimmt ebenfalls. Aber was will ich hier eigentlich mit Fehlern? Gut. Ich möchte, reagierend zur Blogparade von Danielle Berg, gleich zwei Fehler darstellen, für die ich wirklich dankbar bin. Los geht's!


Fehler #1: "Ich werde diesen ganzen blöden linguistischen Stoff in der Zukunft bestimmt nicht unterrichten, wozu muss ich ihn denn lernen???"

Herbst 2019, frisch mit dem Germanistikstudium an der Uni angefangen, nach der ersten Vorlesung - Einführung in die Sprachwissenschaft - war genau der obige Satz mein erster Gedanke. Mit Linguistik oder Sprachwissenschaft war es bei mir bestimmt nicht von Liebe auf den ersten Blick die Rede. Ich habe wohl den falschen Ton mit dem obigen Gedanken getroffen. Kein Wunder, dass ich im Jänner bei der Vorlesungsprüfung durchfiel. Trotzdem bin ich für diesen Fehler dankbar, denn später, schon beim Praktikum, habe ich Interesse für die Linguistik entwickelt (inzwischen absolvierte ich Vorlesungen nicht nur in Linguistik, sondern auch in Psycholinguistik) und ich änderte meine Einstellung zum Lernen und zum Studium dank einer interessanter Entdeckung: mir ist nämlich aufgefallen, ich lerne besser und bin viel vorbereiteter, wenn ich mir vorstelle, den Lernstoff vor einer Gruppe zu unterrichten. Seitdem ich so gelernt habe, ist es mir immer gelungen, richtig vorbereitet zu sein und ich konnte sogar die schwierigeren Fragen auf entsprechende und professionelle Weise beantworten. 


Fehler #2: Aufnahme vom Studentenkredit

Tja, liebe Leserschaft... ich würde sagen, ich habe es getan, damit ihr es nicht mehr tun müsst. Einigen wir uns daran. Und jetzt kommt die ganze Geschichte... Im Mai 2023, als mir wirklich nicht viel Zeit bis zur Abschlussprüfung und somit bis zum Diplom übrig blieb, bekam ich eine E-Mail: ich muss etwa 200 tausend Forint (keine Ahnung, wie viel Euro) bis zum 31. Mai für meine extra ECTS-Punkte bezahlen. Unsinn! Na ja, das ungarische Universitätssystem ist leider so: statt mit einem guten Stipendium die investierte Arbeit, Energie und Zeit der Studierenden zu honorieren, wird es von ihnen sogar verlangt, dass sie tausende Forints für ihre extra ECTS-Punkte bezahlen! OIDA! MILLIONENMAL OIDA! Und das habe ich natürlich gewusst, es wurde mir gleich am ersten Studiumstag mitgeteilt, aber ich hätte nie gedacht, dass ich die erlaubte Punktesgrenze überschreite. Na gut. Da ich ohne die Bezahlung gar keine Abschlussprüfung machen dürfte, überlegte ich schnell, was für Möglichkeiten ich habe, die Situation zu lösen:

a) ich finde eine Arbeit, aber das erste Gehalt hätte nicht genügt

b) ich bitte meine Mutter um Geld

c) ich nehme Studentenkredit auf.

Da ich nur einen Monat hatte, musste ich so rasch wie möglich eine Entscheidung treffen. Die erste Option, auch wenn diese die sinnvollste für mich wäre, kam aus dem obigen Grund leider nicht in Frage. Da ich erwachsen bin und seit meiner Volljährigkeit für die mich betreffenden Sachen alleine die Verantwortung trage, kam leider auch die zweite Option nicht in Frage. Ich wollte niemanden belasten, am besondersten nicht meine Mutter. Also, um die Situation völlig alleine lösen zu können, blieb mir nur die dritte Option möglich. Natürlich habe ich mich vorher grundsätzlich über alles informiert, inklusive über die Zurückzahlung. Nachdem ich die Summe aufgenommen habe, die ich für die Bezahlung brauchte, habe ich diese sofort an das Konto der Uni überwiesen. Problem gelöst. Ich durfte dann die Abschlussprüfung machen und habe endlich das Diplom erhalten. Sobald ich angefangen habe zu arbeiten, habe ich Schritt für Schritt zurückgezahlt. Aber nie wieder mache ich sowas. Nie. Ich spare lieber oder investiere, damit sich mein Geld verdoppelt. Oder, noch besser: ich werde nie mehr an ungarischen Unis studieren, sondern an solchen ausländischen Unis, wo es keine Gebühren für extra ECTS-Punkte gibt... 


Sodala, das war's dann mit den zwei Fehlern, für die ich wirklich dankbar bin. Und ihr? Welche Fehler habt ihr gemacht, für die ihr am Ende trotzdem dankbar seid? Bitte, lässt mich unbedingt darüber wissen, wenn ihr Lust habt, euch über dieses Thema mit mir auszutauschen. Jetzt muss ich mich verabschieden. Bis zum nächsten Artikel, Tschüsserl-Busserl! 😘😘😘

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

TABU-Talk: Über dieses Tabu möchte ich endlich offen reden! - Teilnahme an der Blogparade von Generose Sehr

Lernabenteuer jenseits des Klassenzimmers: Was ich außerhalb der Schule gelernt habe - Teilnahme an der Blogparade von Sabine Landua

Warum es mir so schwerfällt, dazuzugehören - Teilnahme an der Blogparade von Dr. Iris Wangermann